Mittwoch, 18. Mai 2016

Das Grundstück ist nun unser, wenn auch knapp



Letzte Woche hatten wir den lange ersehnten Termin beim Notar um das Grundstück zu kaufen. Die Finanzierung stand, alles war geklärt... Zumindest fast.

In unserem Baugebiet ist es so, dass die Grundstücke VOR dem Kauf komplett bezahlt sein müssen. Das heißt, man muss in Vorkasse gehen. Was man im Normalfall niemals machen, und die Bank auch niemals zulassen würde. In unserem Fall wird es verlangt und von der Bank auch akzeptiert, denn der Empfänger des Geldes ist die Stadt, und die kann nicht einfach mit dem Geld abhauen.

Na jedenfalls haben wir also bereits vor dem eigentlichen Notartermin eine dicke Rechnung bekommen, mit der Aufforderung das Grundstück zu bezahlen. Selbstverständlich leiteten wir diese Rechnung sofort an unseren Finanzierer und der auch gleich an die Bank weiter.
Dann passierte erst einmal nichts. Etwa vier Tage vor dem Termin checkte ich erneut online den Status meines Kredits und musste feststellen, dass noch kein Geld abgegangen war. Ein Telefonat mit dem Finanzierer bestätigte dies und man versprach sich zu kümmern.
Zwei Tage vor dem Termin war immer noch nichts gebucht, und ein deutlich angespannteres Telefonat mit dem Finanzierer ergab, ja die Bank hat trotz anders lautender Beteuerung immer noch nicht reagiert.
Jetzt liefen die Drähte heiß, der Finanzierer und auch ich selbst telefonierten uns die Finger wund und hatten auch Erfolg dahingehend, dass man raus fand, dass die Zahlung möglich sei und man sich nicht erklären könne warum dies noch nicht geschehen sei. Heute wäre aufgrund der fortgeschrittenen Zeit (ca. 15:30 Uhr) keine Buchung mehr möglich, aber gleich am Morgen des nächsten Tages sollte dies geschehen. Mein Einwand, dass dies bereits der Tag sei, an dem das Geld auf dem Konto des Empfängers sein sollte wurde mit einem lapidaren: "Ja, wie lange eine solche Buchung bei der Empfängerbank dauert läge ja nicht in unseren Händen..." abgetan.
Parallel rief ich die Stadt an, ob wir den Termin überhaupt durchführen können, wurde aber dahingehend beruhigt, dass man dies schon kenne und ob das Geld jetzt ein oder zwei Tage später ankommt wäre kein Problem. Puh, noch mal Glück gehabt, die Gegenseite ist uns entgegen gekommen, der Termin kann stattfinden.

Am Ende kam raus, dass die Rechnung intern bei der Bank irgendwie doppelt vorlag, was ihnen komisch vor kam und man sich entschlossen hatte erst einmal nichts zu machen. Getreu dem Motto: "Wer nichts macht, macht auch nichts falsch...". Wegen jedem Sch*** wird man von der Bank kontaktiert, jeder Mist wird einem per Mail, Telefon und Post mitgeteilt oder erfragt, aber wenn es auf der Bankseite irgendetwas gibt, dann kommt keiner auf die Idee einfach mal den Hörer in die Hand zu nehmen und das kurz zu klären... Bei sowas könnte ich aus der Haut fahren.

Unser Termin fand um 14 Uhr statt, das Geld ging (tatsächlich) gegen 9 Uhr raus...
Als wir beim Notar ankamen teilte uns der Mitarbeiter der Stadt mit, dass das Geld bereits da sei, und somit nun alles in Ordnung wäre. Da hat sich die Empfängerbank nicht lumpen lassen, ich hätte wetten können, dass die eine solch große Summe erst einmal 3 Tage im Datennebel lassen. So dauerte es offensichtlich nur ein oder zwei Stunden.

Der Termin selbst verlief sehr gut, der Notar las alles vor erklärte vieles, beantwortete Fragen und war stehts bemüht den manchmal schwer verständlichen Paragrafendschungel mit einfachen Worten zu lichten. Fast ein einhalb Stunden dauerte der Termin und am Ende glüht einem doch etwas der Kopf.

Das gute an dem ganzen Prozedere ist, dass wir keinen weiteren Notartermin brauchen, da der Kaufpreis bereits gezahlt ist wird die Grundschuld nun automatisch gleich mit gemacht. Das spart Kosten, und das hört der Bauherr gern.

Jetzt sind wir stolze Grundstücksbesitzer...