Samstag, 30. Januar 2016

Analyse Beratungsgespräch LUX Haus

Über LUX Haus bin ich im Internet gestolpert, wo ich mir direkt ein paar Unterlagen bestellte. Alles sehr interessant, und so entschieden wir uns dazu einen Beratungstermin in der Nähe zu vereinbaren.

Um es kurz zu machen, als wir unser Budget nannten, winkte der Berater eigentlich sofort ab und meinte, uns zu den Bedingungen und dem Budget kein Haus anbieten zu können. Das fand ich sehr ehrlich, besser als "Das bekommen wir schon hin..." Gelaber.

Allerdings ließ er dann doch nicht ganz locker. Man muss wissen, dass LUX Haus ohne Styropor Dämmung arbeitet, und wir sollten ja kein Haus kaufen, dass mit Styropor gedämmt wäre, denn die Feuerwehr würde sich heutzutage weigern so ein Haus im Brandfall zu betreten...
Mal abgesehen davon, dass ich kein Haus kaufe um es umgehend abzufackeln, und sind wir mal ehrlich es brennt recht selten in Deutschland, wird Styropor auf 90% der Baustellen eingesetzt und das funktioniert super. Und giftig ist das Zeug auch nicht, so lange es in der Wand bleibt und man nicht dauernd dran leckt...

Ach ja, und wieso ist unser Budget eigentlich so klein? Wir verdienen doch gut und wollen in einer guten Gegend bauen... Wenn wir die Tilgung runter setzen, dann könnten wir uns doch viel mehr leisten, das Haus wird in jedem Fall mehr wert!!!
Das ja mal ne Spitzenidee! Ich schraube die Tilgung so weit runter (und damit das Darlehen hoch), dass ich das Haus in 100 Jahren nicht abbezahlt habe und stopfe damit der Bank mein Leben lang nur Zinsen in den Hals. Das das Haus irgendwann deutlich an Wert gewinnen wird mag sein, nützt mir nur nichts, wenn ich drin wohnen möchte...

Alles in allem ein ehrliches aber merkwürdiges Gespräch

Donnerstag, 28. Januar 2016

Analyse Beratungsgespräch Bien Zenker

Ich hatte es in einem der vorherigen Posts bereits angedeutet, dass ich zu den Einzelgesprächen der verschiedenen Hausanbieter ein paar Zeilen schreiben wollte. Vielleicht hilft es dem einen oder anderen ja...

Hier also der Erste: Bien Zenker

Der erste Kontakt fand in einem Musterhaus statt, zu dem Zeitpunkt hatte der Berater allerdings keine Zeit, wegen anderer Kundschaft... Frechheit!!!
Wir vereinbarten einen Termin ein paar Wochen später und übermittelten dem Berater vorab alle Unterlagen, die uns so zur Verfügung standen. Grundstücksexpose, Bebauungsplan, Bodengutachten, Geländeverlauf, Grundrissvorstellungen... Alles was man so für eine erste Hausplanung braucht.

Als wir zum eigentlichen Termin erschienen wurden wir sehr freundlich empfangen und nahmen am Schreibtisch platz. Dann ersteinmal betretenes Schweigen und schließlich die Frage was wir uns denn ausgesucht hätten...
Noch GAR NICHTS!!!, deswegen sind wir doch hier!
Na gut, wir haben dann verschiedene Kataloge gewältzt um einen Haustyp zu finden, der so halbwegs passen würde und vereinbart, dass wir ein entsprechendes Angebot, mit unseren Wünschen (Grundrissanpassungen, Keller, Rolläden, usw.) zugesand bekommen werden.

Schon wurde die Beratung für beendet erklärt, sofern denn das Wort Beratung hier überhaupt richtig ist, und wir befanden uns auf dem Heimweg.
Das einzige, was man dem Gespräch zu gute halten konnte war die Tatsache, dass es keine Schimpftriade auf die anderen Haushersteller gab und auch das "Wir-Sind-Die-Besten" Bla Bla hielt sich sehr in Grenzen. Ganz im Gegenteil, ich hatte das Gefühl, der Berater war sehr an Informationen interessiert, die wir ihm über andere Firmen geben konnten.

Bien Zenker wird es bei uns also nicht, und zwar weniger wegen dem Beratungsgespräch, sondern wegen folgender Punkte:

  • Völlige Budgetüberziehung (75%!!!) im Angebot trotz Kenntnis unseres finanziellen Rahmens
  • Posten in der Aufpreisliste, die Daily Buisiness sein sollten (z.B. installation der Heizung im Keller)
  • Sehr simpler Wandaufbau (keine OSB Platte innen hinter der Gipskartonplatte), Aufpreise für "bessere" Wände sehr hoch
  • Festgelegtes Rasterprinziep, d.h. keine komplett freie Planung und Nutzung des "letzten Zentimeters" möglich

Montag, 11. Januar 2016

Die ersten Angebote trudeln ein

Nach und nach kommen die ersten Zahlen auf den Tisch, selbstverständlich sind fast alle deutlich höher, als das was bei uns im Budget liegen würde. Allerdings muss man auch sagen, dass diese Angebote meistens noch auf 150qm Häusern beruhen. Aus den Erfahrungen, die in den verschiedenen Gesprächen bisher gesammelt wurden, wussten wir bereits, das diese Größe von uns wohl nicht erreicht werden kann. Dies gilt auch, wenn die Überschreitung gar nicht mal so groß ist, aber Budget ist Budget, irgendwo muss man einfach eine Grenze ziehen, außerdem brauchen wir mit Sicherheit noch einen Puffer, der bei so einem großen Haus gleich aufgebraucht wäre.
 
Deshalb haben wir uns im Moment auf die 130qm Klasse eingeschossen. Der Verlust an Quadratmetern ist in den Räumen verschmerzbar, nur wird es schwierig all die tollen Gimmicks (wie einen Luftraum über dem Essbereich) unterzubringen. Jedenfalls nicht ohne die Räume noch deutlich kleiner zu machen.
 
Aber mal sehen, wir werden bestimmt eine Lösung finden, mit der alle Parteien leben können.
Was uns bei den Zahlen auffällt ist die Tatsache, dass es einem anscheinend extrem schwierig gemacht werden soll die Angebote zu vergleichen.
Bei dem einen bekommt man eine detaillierte Auflistung der Kosten, allerdings nur der Kosten, die direkt an den Anbieter gehen würden. Weitere Kosten werden unter einer netten, geschätzten Pauschale abgehakt, natürlich ohne die Positionen genau aufzuschlüsseln. Andere wiederum schaufeln Teile der Anfallenden Kosten in Posten, wo sie eigentlich gar nichts zu suchen haben. Die nächsten arbeiten nur mit Pauschalen, getreu dem Motto: "Haus: Summe X, Nebenkosten: Summe Y, Zusatzkosten: Summe Z... Fertig!".
Meine Aufgabe wird es nun sein den Versuch zu erarbeiten alle Angebote in einer Excel Tabelle derart aufzuschlüsseln, dass sie vergleichbar werden.
 
Wer jetzt allerdings denkt: "Na prima, wenn das geschafft ist, dann einfach den günstigsten nehmen!" hat sich geschnitten. Die verschiedenen Anbieter arbeiten auch mit unterschiedlichen Features (welche natürlich aus Sicht der Verkäufer immer die jeweils besten sind). Hier muss man dann tief in sich gehen, ob dieses oder jenes einem einen eventuellen Mehrpreis wert ist.
Beispiel gefällig? Gern!
Alle Fertighausanbieter arbeiten mit leicht unterschiedlichen Wandaufbauten. Generell sind natürlich alle Konstruktionen dicht, tragfähig und gut gedämmt, aber einige haben auf der Innenseite noch eine Holzfaserplatte auf dem Ständerwerk, auf der dann die Gipskarton Platte angebracht ist. Die die diese Platte haben meinen man könnte dadurch die Wand hoch belasten und unglaubliche Gewichte aufhängen. Das klingt erst einmal logisch und ist gerade bei Küchenschränken nicht ganz uninteressant. Anbieter welche diese Platte nicht haben arbeiten meist mit verstärktem/dickerem Gipskarton, an den man auch ganz gut Gewicht hängen kann. Für Hängeschränke allemal ausreichend und auf Wunsch könne man z.B. die Küche auch mit einer solchen Platte ausrüsten, zur Beruhigung des Gewissens. Prinzipiell OK, ich mein außer in der Küche hängt man ja selten extrem schwere Dinge an die Wand. Außerdem sagen die Anbieter ohne Holfaserplatte, dass die anderen diese nur nutzen um Stabilität in ihr Ständerwerk zu bekommen, man selbst arbeitet mit dickeren Balken, was ja viel besser wäre...
So geht das in vielen Bereichen, und irgendwann blickt da keiner mehr durch, vor allem wenn die eine Hausbaufirma ein Feature hat, was man gern hätte, dafür aber ein anders nicht, welches die Konkurrenz im Programm hat.
 
Am besten finde ich aber immer noch den Spruch, den bisher alle gebracht haben:
"Wir sind ehrlich, wir verschleiern nichts, wir wollen dass unsere Kunden eine realistische Kostenschätzung vor Augen haben, in der nichts geschönt wurde..."
Scheint so als waren alle Berater auf demselben "Hausverkauf-In-Drei-Tagen" Seminar...
 

Sonntag, 10. Januar 2016

Die wundervolle Welt der Musterhäuser

Ideenfindung, so nennt man das wohl heutzutage. Also auf in den nächsten Musterhauspark.

An einigen Stellen im Netz habe ich gelesen, dass man in einem Musterhaus sehr schnell erkennen kann, ob ein Anbieter in Frage kommt oder nicht, denn die Qualität des Hauses lässt sich ja direkt beurteilen.
Aha... Ich habe wirklich keine Ahnung was für Bauexperten so etwas schreiben, aber mal ehrlich die Häuser waren letztlich alle gleich und von qualitativen Unterschieden konnte man nichts aber auch so gar nichts feststellen. Alle Wände sind zu, alle Rohre verlegt und das Dach ist ebenfalls dicht. Man könnte jetzt anfangen die Gebäudedichtigkeit an verschiedenen Stellen anzuzweifeln, was sich aber nur über die Heizkostenabrechnung der letzten Jahre validieren ließe...

Das einzige was man tatsächlich erkennen kann, und nicht nur deswegen rate ich jedem dazu so eine Musterhausausstellung zu besuchen, sind die tatsächlichen Bedingungen abseits von gemalten Grundrissen.
Man kann wunderbar mit einem Zollstock bewaffnet die Raumgrößen ausmessen und auf sich wirken lassen. Man erfährt aus erster Hand was es bedeutet einen höheren Kniestock zu haben. Wie wirkt sich die Anzahl der Fenster tatsächlich auf die Helligkeit aus. Man findet Ideen, wie man das Bad auch auf kleinem Raum gut unterbringt.
Was aber auch gut erkennbar ist, sind Sachen, die überhaupt nicht in Frage kommen. Treppenformen/-farben, die momentan so modernen Sichtschlitze anstatt richtiger Fenster, Gaubenformen, Bodenbeläge, usw. usw.

Wir fanden es im Übrigen am Besten, wenn der entsprechende Berater bereits beschäftigt war, denn dann kann man ganz ungestört durch alle Räume schlendern und diskutieren ohne das einem eben dieser Berater die ganze Zeit im Nacken sitzt. Hat natürlich den Nachteil, dass man warten muss, wenn man sich tatsächlich einmal näher mit den Berater unterhalten möchte.

Bei insgesamt drei Anbietern ließen wir uns näher beraten: Allkauf, Bien-Zenker und Schwörer (zu den Gesprächen im Einzelnen später mehr).
Ein sehr gut investierter Samstagsausflug, es gefiel uns sogar so gut, dass wir bei unserem Heimatbesuch über Silvester den dort ansässigen Musterhauspark ebenfalls einen Besuch abstatteten. Dabei gabelten wir noch ELK als potentiellen Baupartner auf, die Erkenntnisse wurden aber nicht entscheidend vermehrt. Man sollte es mit den Musterhausbesuchen also auch nicht übertreiben...

Donnerstag, 7. Januar 2016

Der erste Kontakt...

Das Grundstück in Aussicht...
Das Budget halbwegs festgezurrt...
Die Bauweise gewählt...

Es wird Zeit sich konkret um ein Haus zu kümmern! Kann ja nicht so schwierig sein.

Offensichtlich doch!!!

Denn wir haben zumindest laut den Anbietern kein ganz typisches Bauvorhaben. Unser Grundstück ist ein Hanggrundstück, was bedeutet wir müssen mit Keller bauen. OK, das wollten wir sowieso, denn ein Haus ohne Keller ist kein Haus (Achtung: persönliche Meinung) und außerdem benötige ich einen Hobbyraum. Dieser Keller muss natürlich abgedichtet werden, wir haben aufstauendes Sickerwasser. Dann ist unser Baufenster 10x10m groß, die meisten Doppelhaushälften haben aber deutlich andere Maße, weswegen wir ein "normales" Haus in ein Doppelhaus umwandeln wollen, indem wir "einfach" an einer Seite die Fenster weg lassen. Zu allem Überfluss wollen wir auch noch den Hauseingang seitlich haben, weil der Hang ein Negativhang ist (Hang ist von der Zufahrtstrasse ansteigend). Den Eingang im Keller wollen wir nicht, und eine Treppe in den ersten Stock sieht auch doof aus...

Das Internet ist aber voll mit Informationen und auch mit allerlei Versprechungen. Themen wie "völlig freie Grundrissplanung" oder "Schlüsselfertig, es kommen keinerlei weitere Kosten" werden oft in den Vordergrund gestellt.

Zu erst fiehl uns Dan Wood positiv auf.
Sehr günstige Hauspreise, für uns sehr gut passende Grundrisse, eine transparent wirkende Homepage und durchaus einen guten Leumund im Netz (was nichts heißen muss). Ein ersten Beratungstermin haben wir schnell bekommen und mit sehr gemischten Gefühlen begaben wir uns auf dieses absolute Neuland.

Ich muss sagen dieses Gespräch verlief für uns ein wenig zwiespältig, irgendwie fühlten wir uns hinterher völlig überfahren, aber im Einzelnen:

Das übliche "Wir sind die Besten und nur uns können sie vertrauen"-Palaver war schnell erledigt und schon ging es ans eingemachte. Wir hatten uns ein Haus ausgeguckt, dessen Preis uns erschwinglich erschien und welches uns auch sehr gut gefallen könnte. Bei diesem Preis blieb es aber nicht... Und zwar so gar nicht... Das der Keller etwas kosten würde war uns selbsterständlich klar, aber die Liste, an zusätzlichen Kosten wurde immer länger und länger. Da tauchten Posten auf, die nur darauf zurückzuführen waren, dass wir mit Keller bauen würden, mit dem Keller aber gar nichts zu tun hatten. Alle Leistungen, die bei einem Hausbau zwingend anfallen (Architekt z.B.) waren im eigentlichen Preis noch nicht inkludiert und wurden extra berechnet. Das Umplanen des Grundrisses war ebenfalls mit Kosten verbunden, klar das Internet sprach zwar davon, dass dies problemlos möglich sei, aber von kostenlos stand da ja nix...
Zum Schluss stand unterm Strich ein Preis, der uns schockierte und weit über dem Budget lag. Ich glaube man konnte in diesem Moment das Zerbersten des Glashauses, welches wir uns gebaut hatten hören.
Zu gute halten muss man dem Berater allerdings, dass er nichts vergessen oder vorenthalten hatte, alle Kosten (einige davon geschätzt), die anfallen würden waren dabei. Eine Mogelpackung wollte man uns also nicht andrehen.
Und wir haben gelernt: Die einfache Rechung, die wir uns vorher aufgemacht hatten, also Internet-Hauspreis, plus Kellerpreis, plus Sonderausstattung, plus Baunebenkosten geht so nicht auf...

Wir müssen umdenken!

Geld zu bekommen ist nicht unser Problem

Ein, wenn nicht der, zentrale Punkt bei einem geplanten Hausbau ist das Thema Geld...

Wie die meisten haben wir das Geld für ein Haus mit Grundstück nicht auf der hohen Kante, weswegen wir uns welches leihen müssen. Die Frage ist nur wie viel...

Man könnte jetzt ganz blauäugig sagen: "Na so viel wie das Haus kostet... Blöde Frage!".

Ganz so einfach ist es natürlich nicht, denn wenn ich ein Haus für eine Million Euro haben möchte wird das wohl eher schwierig werden. -also zumindest für uns- Damit kommt ganz schnell das Thema Budget oder wie viel können wir uns eigentlich leisten auf den Tisch.

Wir sind nun ganz pragmatisch vorgegangen. Wir haben unser "normales" Gehalt auf einen Haufen geworfen und von diesem Betrag ca. 30% angenommen. Warum 30%? Nun die einhellige Meinung ist, dass diese 30% das sind was man für Wohnen ausgeben kann. Es gibt auch Stimmen die von 50% sprechen, aber dann arbeitet man ja wirklich nur noch für die Immobilie.
Leider steckt auch hier der Teufel im Detail, denn momentan verdienen wir beide normal, was sich aber bald ändern wird, aufgrund freudiger Ereignisse. Also das Gehalt um einen entsprechenden Betrag reduzieren...
In den reinen 30% Kreditabschlägen wären ja noch keinerlei Nebenkosten berücksichtigt (Müllabfuhr, Grundsteuern, Heizen, usw.). Also den Betrag noch weiter reduzieren...
Dann bleibt noch der absolute Worst Case: einer von uns beiden verliert seinen Job. Um eines vorweg zu nehmen, wir werden unsere Finanzierung nicht auf diesem absolut schlimmsten Fall ausrichten...
Aber warum laufen wir anscheinend so offen ins Messer? Nun, wir wollen in einer Gegend bauen, die sehr beliebt und damit teuer ist. Wenn alle Stricke reißen kann man die Immobilie recht schnell und kostentragend wieder abstoßen oder sogar vermieten. Wir haben beide recht sichere Jobs und würden auch sehr schnell wieder neue finden (Ingenieur und Krankenschwester), so dass wir dieses Szenario für nicht sehr wahrscheinlich halten.

Lange Rede kurzer Sinn, was stand denn unterm Strich?

Wir haben uns letztlich auf eine mögliche Rate von ca. 1200 Euro pro Monat geeinigt. Bei angenommenen 2% Prozent Zinsen und knappen 30 Jahren Laufzeit kommen wir damit auf ca. 350.000 Euro gesamt Finanzierungssumme.
Abzüglich des Grundstückes bleiben letztlich nur für das Haus 230.000 Euro.
Dazu kommt ein gewisser Anteil an Eigenkapital, von dem wir quasi sämtliche Baunebenkosten bezahlen wollen.

Mit diesen Vorüberlegungen hatten wir bereits einige Banktermine und alle signalisierten uns, dass wir absolut auf dem richtigen Weg wären. Um eine derartige Finanzierung bräuchten wir uns keine Sorgen machen, bei einer Bank wäre der Berater sogar dazu bereit gewesen uns den Vertrag zu machen, ohne die übergeordnete Abteilung zu fragen. Es scheint wohl Grenzen und Richtlinien zu geben, bis zu denen die Berater selbst entscheiden können. Eigentlich müssen wir nur die Bedingungen vergleichen und uns das für uns passende Angebot raussuchen.

Das stimmt uns einerseits einmal froh, und ich finde die finanzielle Situation eigentlich recht komfortabel. Andererseits scheint selbst dieses viele Geld sehr knapp bemessen zu sein, um in unserer Gegend ein Haus zu bauen... Aber davon später mehr.

Wer die Wahl hat... Wird Verar****

Die Bewerbung für das Grundstück ist raus und wir sind nun mehr oder weniger zum Warten verdammt.
Das wollen wir uns aber so nicht gefallen lassen, denn schließlich sind Bauherren nicht unbedingt für ihre Geduld bekannt. Wir gehen also auf die Suche nach potentiellen Hausbaupartnern. Eine grundlegende Entscheidung muss dabei ganz zu Anfang getroffen werden, nämlich die nach der Art, wie gebaut werden soll.
Soweit ich weiß gibt es verschiedene Möglichkeiten, bauen mit Architekt, bauen mit Generalunternehmer, Selberbauen, Massiv, Fertigmassiv, Holzständer (Fertighaus) usw.
Die Entscheidung wie gebaut wird muss jeder selber nach seinen ganz individuellen Bedürfnissen, Anforderungen und nicht zuletzt Bauchgefühl treffen. Eine Empfehlung für das eine oder gegen das Andere kann also aus meiner Sicht schlecht gegeben werden. Wir sind zwar noch in der Ideenfindungsphase, haben uns aber mehr oder weniger bereits für ein Fertighaus entschieden, welches wir uns Schlüsselfertig (Einzugsfertig!!!) von einem der vielen Anbieter im Holzständer Prinzip bauen lassen wollen. Ganz klassisch also. 
Hier eine kurze, sicher unvollständige, Liste der Dinge die uns zu dieser Entscheidung führten:
  • Faktor Zeit: Auch wenn es für ein Fertighaus sicher nicht ganz unbeträchtliche Lieferzeiten gibt, so sind sie doch fast immer schneller gebaut als ein Massivhaus. Die Miete für diese zusätzliche Bauzeit des Massivbaus kann schnell mehrere tausend Euro betragen. Geld was man besser investieren kann...
  • Faktor Baumängel: Für mich ein sehr großer Vorteil, denn der Vorfertigungsgrad eines Fertighauses ist doch recht hoch. Die Wände kommen komplett fertig an, incl. der Fenster, Dämmung, Innenverkleidung und so weiter. Die Maße sind alle 100fach bewährt, genau wie der Fertigungsprozess, so dass gravierende Mängel weniger wahrscheinlich sind, als bei einem Massivbau. Bei selbigen kann es letztlich bei jedem einzelnen Gewerk zu Fehlern kommen.
  • Faktor Geld: Aus den bisherigen Erfahrungen weiß ich, dass Fertighäuser nicht unbedingt billiger als Massivhäuser sind, was aber nur für das Haus selber gilt. Beim Massivbau kommen immer noch Kosten oben drauf, die beim Fertighaus zum Teil im Grundpreis mit enthalten sind. Der Architekt ist da ein gutes Beispiel.
    Daher wage ich zu behaupten, dass Fertighäuser in der Summe aller Kosten immer noch die Nase vorn haben.
  • Faktor "Wohnklima": Über das Wohnklima wird viel geredet, gestritten und philosophiert. Ich persönlich sehe das als Ingenieur ziemlich unkritisch, ich denke wir könnten uns in beidem wohl fühlen, ob die Wand am Ende aus Stein oder Holz besteht merkt/sieht man im Alltag eh nicht. Wenn ich mich festlegen müsste wäre Holz so oder so mein Favorit (wirkt irgendwie wärmer).
  • Thema Werthaltigkeit: Hier heißt es auch heute noch Landläufig, dass Massivbauten bei einem eventuellen Verkauf mehr wert wären. Das mag tatsächlich so sein, aber ich baue mein Haus nicht um es später verkaufen zu können, sondern für mich. Ein Thema also das mich nur theoretisch betrifft. Am Ende wenn es hart auf hart kommen sollte steht man eh immer blöd da ob Massiv oder Fertig...
Derart Vorgeprägt fingen wir an zu recherchieren und verloren uns alsbald in den Weiten des World Wide Web. Ein Fertighausanbieter ist schnell gefunden, wenn man dann aber nach Erfahrungen mit eben diesem Anbieter schaut läuft es einem zum Teil kalt den Rücken runter. Dennoch haben wir es momentan auf folgende Anbieter eingegrenzt:
  • Allkauf
  • Dan Wood
  • Finger Haus
  • Haas
  • Elk
  • Bien Zenker
  • Schwörer
Eine Entscheidung ist natürlich noch nicht getroffen, aber mit einigen hatten wir schon Gespräche und folgendes lässt sich jetzt schon sagen:
ALLE sind jeweils die Besten und Günstigsten!
ALLE anderen sind nur Scharlatane und Blender!
ALLE haben 100 Zertifikate von irgendwo für irgendwas.
ALLE bauen die meisten Häuser in Deutschland.
ALLE sind irgendwo Testsieger.
ALLE jeweiligen Bauherren schauen immer mit Spot auf die Häuser der anderen.
ALLE können einem ganz individuell zugeschnittene Häuser bieten.

und nicht zu vergessen, mein persönlicher Liebling:
ALLE sind die jeweils ehrlichsten!!!
So kann man das zumindest nach den jeweiligen Gesprächen zusammenfassen. Im Umkehrschluss muss man damit aber sagen, dass ALLE eher schlecht sind, und man gut beraten ist ALLES sehr genau zu prüfen.
Auch eine Lektion, die wir sehr schnell lernen mussten: Die Preise, die eventuell im Internet veröffentlicht werden sind -wie sage ich es am besten- nicht repräsentativ...

Aller Anfang ist schwer...

Normalerweise sind wir (also hauptsächlich ich) nicht so der Häuslebauer Typ. Bisher erschien mir dieses ganze Konzept irgendwie spießig und nicht zeitgemäß...

Tja, aber wie das Leben so spielt, nichts ist so beständig wie Veränderung!

Im Herbst des Jahres 2015 entschieden wir uns also dazu das Thema Hausbau/-kauf doch einmal anzugehen. Die Gründe hierfür sind letztlich sicherlich ähnlich wie bei vielen anderen:
  • Da flattert mal eben ein nettes Schreiben vom Vermieter ins Haus, dass die Miete steigen wird (was wir Gott sei Dank abschmettern konnten)
  • Plötzlich wird die eigentlich sehr schöne Wohnung dann doch zu klein (aus überaus erfreulichen Gründen)
  • Die restlichen Hausbewohner nerven nur noch, weil sich über jeden kleinen Mist aufgeregt werden muss
  • Die Freunde beginnen sich alle nieder zu lassen
  • Die Zinsen erscheinen sehr verlockend
  • Der Gedanke an eine nicht sehr üppige Rente bei gleichzeitiger Mietbelastung...
  • usw., usw
Mein ursprünglicher Plan ist es eigentlich gewesen ein nettes Bestandshaus zu einem günstigen Preis zu erwerben, vielleicht auch eines in einem schlechterem Zustand, und selbiges dann schön zu renovieren.
Leider wollen wir uns im Bodenseekreis niederlassen und hier ist es so, dass selbst die übelste Ruine mehr kosten soll als ein gar nicht mal so kleiner Neubau. Die Modernisierungskosten sind da noch gar nicht berücksichtigt. Dazu kommt noch, dass man an diese Objekte gar nicht ran kommt, einfach weil selbige immer unter der Hand weiter gegeben werden oder/und die Erben schon Schlange stehen.

Eine kleine Bestandsimmoblie für 400.000 Euro (ohne Nebenkosten) und zusätzliche 50.000 bis 100.000 Euro Modernisierung übersteigt einfach die finanziellen Möglichkeiten. Mal ganz davon abgesehen, dass dieses Objekt dann halt nicht zu 100% uns entsprechen könnte...

Also doch selber bauen!

Mit diesem Sinneswandel steht man aber vor dem nächsten, letztlich sehr ähnlichen, Problem: Wo? Die Auswahl an möglichen Bauplätzen ist fast noch beschränkter als bei Bestandsimmobilien und wenn man mal ein Grundstück sieht gilt letztlich ebenfalls das gleiche: Viel zu teuer! Es scheint gerade eine Art Goldgräberstimmung zu herschen.
Eine Alternative allerdings ginge eventuell... Nur zwei Kilometer von unserem jetzigen, sehr ideal gelegenen, Wohnort gäbt es neue Grundstücke von der Stadt. Selbige sind zwar mit 260 Euro pro Quadratmeter auch nicht gerade billig, aber wenn man ein entsprechend bescheideneres Grundstück wählt zumindest soweit leistbar, dass noch genügend Budget für das Haus übrig bleibt. (so dachten wir zumindest).

Kurz entschlossen bewarben wir uns also auf ein 440qm Grundstück auf dem eine Doppelhaushälfte zum stehen kommen soll/muss.
Jetzt heist es warten, denn der Ortschaftsrat (was und wer ist das eigentlich) entscheidet erst Ende Februar bzw. Anfang März über die Vergabe des Grundstücks.

Daumen drücken ist angesagt!