Mittwoch, 30. November 2016

Die Zeitkapsel

Irgendwie ging bei uns jetzt plötzlich alles sehr schnell, nachdem ja sehr sehr lange gar nichts passiert ist. Die Nachbarn haben sich wohl auch schon gewundert, warum es bei uns nicht vorwärts geht. Man glaubt gar nicht, dass es doch einiges an Zeit beansprucht, wenn man andere für sich arbeiten lässt.

Es gab einiges an Abstimmungsbedarf zwischen den ausführenden Firmen, dann fehlt noch ein Antrag bei den Stadtwerken, dann muss man noch irgendwelche Unterlagen unterschreiben und verschicken, dann will man ja ab und zu mal auf der Baustelle nach dem Rechten sehen, dann hat man eine Familie und arbeiten muss man ganz nebenbei auch noch...

Wir hatten uns recht spontan noch vor Begin der Arbeiten dazu entschieden eine Zeitkapsel unter das Fundament zu legen. Aufgrund der "plötzlichen" Hektik gerieten wir aber ganz schön ins hintertreffen. Am Abend bevor die Bodenplatte kommen sollte mussten wir also zur Tat schreiten.

Es gibt im Netz eine ganze Menge zum Thema Zeitkapsel zu finden, einige betonieren sogar eine kleine Box in die Bodenplatte mit ein. Das wollte ich aber nicht, denn immerhin soll unser Keller wasserdicht sein und ich möchte hier so wenig wie möglich Störungen mit einbringen. Wir entschieden uns ganz spontan dazu eine etwas größere und rustikalere Version zu erstellen. Aus dem Baumarkt kauften wir ein paar KG Rohre, bzw. Verbindungsstücke und Deckel. Diese KG Rohre werden normalerweise für Abwasser verwendet und sind im zusammengesteckten Zustand schon dicht. Zusätzlich haben wir alles, was in die Kapsel kam in zwei Plastikbeuteln verpackt, in der Hoffnung das mit den drei Abdichtungen alles schön trocken bleibt. Wenn nicht, dann isses auch nicht schlimm, denn ich hoffe es nicht zu erleben, wie meine Bodenplatte abgerissen wird.

Was haben wir rein getan? Nun letztlich ganz typische Dinge:
- Tageszeitung aus der Region (Südkurier)
- eine Bildzeitung (damit zukünftige Generationen mal sehen wie blöd wir waren)
- Alle derzeit gültigen Euromünzen
- Fotos von uns mit ein paar netten Worten auf der Rückseite
- aktuelle Grundrisse und Ansichten von unserem Haus
- Eine kleine Flasche Whisky aus meiner Sammlung (quasi als persönlicher Touch)

Unsere Zeitkapsel


Vergraben haben wir es in Absprache mit unserem Kellerbauer in den Schacht der Mehrspartenausführung. Hier liegen eh Rohre, die Kapsel stört also die Substanz nicht, und die Chance, dass bei einem Abriss hier "vorsichtiger" gegraben wird ist größer. Wir hoffen dadurch die Chancen zu erhöhen, dass die Kapsel einestages unbeschadet gefunden wird. Damit der Finder auch weiß, was er da findet, haben wir "Zeitkapsel" drauf geschrieben. Allerdings ist mir dies erst zu spät eingefallen, weswegen ein einfacher Edding herhalten musste. Ich bezweifle, dass die Schrift lange überdauert.
Wie auch immer, es machte Spaß die Zeitkapsel zu befüllen und unser Haus hat nun seinen ganz eigenen Glücksbringer. Ob die Kapsel tatsächlich irgendwann unbeschadet gefunden wird ist dabei eigentlich nebensächlich.
Der große Moment


Der Nachwuchs hat alles verschlafen

Die Bodenplatte ist fertg

Ab jetzt könnte es Bilderlastiger werden...

Die Bodenplatte ist fertig gegossen, was mich erstaunt, denn immerhin ist es ziemlich kalt und es gingen doch einige Pläne hin und her, so dass ich eigentlich totales Chaos erwartet hatte.

Aber das Gegenteil war der Fall, die Firma Fehr&Fehr hat bisher sehr schnell, sauber und zuverlässig gearbeitet. Immerhin ist die Bodenplatte innerhalb von zwei Tagen fertig und das mit Mehrspartenanschluss, sämtlichen Entwässerungen unter der Bodenplatte, Verschalung, Perimeterdämmung, Folie, Sockeldämmung, Ringerder, Bewehrung, gießen des Betons und Bespaßung des Bauherrn von Zeit zu Zeit.
Ich find das erstaunlich und ich habe das Gefühl bei dieser Firma genau an der richtigen Stelle zu sein. Dies wird sogar noch bestätigt, weil ich am Rande mitbekommen habe, dass es einiges hin und her mit der Frostschürze gab. Ich hatte ja schon befürchtet, am Ende ohne dazustehen, weil jeder sich auf den anderen verlassen hatte. Dem war aber nicht so, die Frostschürze wurde mit ausgeführt und alles ist gut.

Vorbereitungen für die Entwässerung

Entwässerung und Mehrsparte verlegt, Sockeldämmung angebracht

So viel Stahl kommt da rein...

Bewehrungsarbeiten (das einlegen der Perimeterdämmung habe ich leider verpasst)


Ringerder


Fertig vergossene Bodenplatte mit Abdichtungsband (sehr wichtig) zu den Wänden


Detailansicht 
Dann wurde ich von unserem Tiefbauer kontaktiert, dass es nötig ist, wegen den momentan herrschenden tiefen Temparaturen, den Bauwasseranschluss zu isolieren. Man könne ihn einfach mit Luftposterfolie umwickeln. Ich bezweifle zwar, dass eine Luftpolsterfolie den Anschluss vor Frost schützt, aber wenn es nötig ist. Der Tiefbauer hätte dies auch für uns erledigt, allerdings war ich zu geizig und habe es kurzerhand selbst erledigt. Ich habe dafür einfach aus dem Baumarkt Rohrisolation und Gewebetape besorgt, um anschließend alles dick einzupacken und mit dem Tape zu sichern. Sieht nicht schön aus, sollte aber mehr nützen als bloße Luftpolsterfolie und war billig.

Isolierter Bauwasseranschluss

Mittwoch, 23. November 2016

Erdarbeiten starten!!!

Innerlich hatte ich es ja schon kaum mehr geglaubt, aber die Bagger haben tatsächlich angefangen.

Endlich nach so langer Zeit passiert tatsächlich etwas. Es ist schon merkwürdig, bisher betrachteten wir unser Grundstück als "Grundstück". Es sah nicht besonders aus und irgend eine Verbindung hatten wir auch noch nicht. Jetzt, da ein Loch gegraben wird steht am am Rand und denkt sich: "Boar, das ist jetzt MEINE Baugrube... Da wird mal mein Haus drin, bzw drauf stehen."

Momentan sieht das ganze also komplett nach Mondlandschaft aus, und wenn man davor steht wirkt es riesig. Man kann kaum glauben, dass die eigenen sehr bescheidenen vier Wände so viel Platz brauchen.



 Update 24.11.2016:
Wir haben ein fertiges Loch, mit 20 cm Kies als Bodenaustausch und einer Sauberkeitsschicht. Wahnsinn, wie viel Erde für unser kleines Häuschen bewegt wird... (Bildqualität mit Handy leider schlecht)





 

Montag, 21. November 2016

Der erste Spatenstich

Ich hatte es ja fast nicht mehr geglaubt, aber es scheint tatsächlich los zu gehen... Der Tiefbauer teilte mir mit, dass er am Montag anfängt die Baugrube auszuheben.

Natürlich haben wir es uns nicht nehmen lassen den ersten Spatenstich selbst durchzuführen und da wir auf keinen Fall im Weg stehen wollten haben wir dies bereits am Sonntag Nachmittag gemacht. Wir sind also mit einem Spaten und einer Flasche Sekt zu unserem Grundstück aufgebrochen und haben diesen Moment zelebriert. Irgendwie unbegreiflich, dass es nun tatsächlich los geht.

Der Plan sagt nun folgendes:
Diese Woche Aushub, Ende der Woche die Bodenplatte und dann Anfang nächster Woche der restliche Keller.
Ich freue mich schon darauf endlich in meinen eigenen vier Wänden zu stehen.

Wie immer bei uns läuft es natürlich nicht überall glatt.

Danwood hat es geschafft nach knapp fünf Wochen uns die Hausspezifikation zukommen zu lassen. Die Hausspezifikation wird nach der Bemusterung angefertigt und enthält letztlich alle Posten, die das Haus zu dem machen was es ist und die Kosten dafür. Es sind also alle Bemusterungs- und Ausstattungsmerkmale aufglistet.
Soweit so gut, nur habe ich innerhalb dieser Spezifikation gravierende Fehler gefunden, weswegen ich mich schon einmal auf einen harten Kampf vorbereite. So hatten wir im ursprünglichen Angebot eine Kniestockerhöhung von 75cm auf 150cm berücksichtigt. Bekommen werden wir aber, da wir uns ja ein wenig an die Nachbarn anpassen mussten, nur 136cm. Das wären teure 14cm weniger, die in der Spezifikation nicht berücksichtigt wurden. Natürlich zu unseren Ungunsten. Ein weiteres Beispiel sind zwei entfallende Fallrohre für Regenwasser, die nicht gut geschrieben worden sind. Wobei im Gegenzug die Verlängerung des Regenfallrohres an der Kellerwand, weil der ja aus der Erde raus schaut, mit teuren 37 Euro pro Meter berechnet wurden. Klar zu unseren Ungunsten...

Die Liste ließe sich noch weiter fortführen, insgesamt habe ich 18 Punkte identifiziert, die nicht passen (so viel zu: "An ihrem Haus wird genauso gewissenhaft gearbeitet wie an allen anderen, deswegen braucht das halt seine Zeit"). Da bin ich jetzt mal gespannt wie das weiter geht, vor allem weil der Keller Ende nächster Woche abnahmebreit sein könnte und Danwood doch ziemlich hinter her hinkt...

Ich fürchte das riecht nach Verzögerung...

Montag, 14. November 2016

Wechselbad der Gefühle...

Nachdem ich bei der Heizung ja Licht am Horizont gesehen habe und frohen Mutes auf meine Erdwärme gehofft hatte wurde meine Hochstimmung innerhalb kürzester Zeit wieder zunicht gemacht...

Das erste Angebot belief sich auf etwas mehr als 12.000 Euro, was innerhalb des Budgets lag und durch BAFA Förderung noch attraktiver wurde. Mir war klar, dass da noch ein paar "Kleinigkeiten" oben drauf kommen, einen Pufferspeicher zum Beispiel oder die Verbindung Fussbodenheizung zur Wärmepumpe. Was mir dann aber ins Haus flatterte ließ mich tatsächlich fast vom Stuhl fallen... 14.000 Euro zusätzlich sollten da fällig werden... Insgesamt also 26.000 Euro !!! für die Heizungsanlage.

So schnell wie ich den guten Mann zurück gepfiffen habe konnte der gar nicht gucken. Ich glaub es hackt, ich mein ein wenig teurer kann man sich ja immernoch schön reden, aber einen derartigen Aufschlag... Was hat er gedacht? "Naaa, der ist mir als Kunde irgendwie nicht so richtig recht, den vergraule ich jetzt mal schnell..." Viele scheinen es im Moment echt nicht nötig zu haben.

Übrigens verfasste ich eine Mail, in der ich einige Posten hinterfragte, zum Beispiel 550 Euro für irgendwelche Rohre... Aus was sind die aus Gold??? Oder warum ich neben dem Brauchwasserspeicher noch eine Trinkwasseraufbereitungsanlage brauche... (ich habe also eine hocheffiziente Wärmepumpe und heize dann mein Brauchwasser mit einem Durchlauferhitzer?) Unter anderem fragte ich auch was denn eine Pumpengruppe sei und warum selbige unbedingt 900 Euro kosten muss.
Als Antwort erhielt ich eine sehr umfassende Erklärung was denn die Pumpengruppe nun ist (was mich tatsächlich weiter gebracht hat), und weitere mehr oder weniger nützliche Details wie eine "gute" Heizung auszusehen hat... Warum das jetzt alles derart teuer ist wurde natürlich ausgespart.

A propos aussparen, in dem Angebot waren über 3000 Euro an Stundenlohn dabei, was letztlich auf 60 Arbeitsstunden hinauslief... Das wären 1 1/2 Wochen Arbeit a 8 Stunden am Tag in meinem Haus... Ich glaube wenn ich mich so umhöre, dann sind die Heizungsbauer üblicherweise insgesamt vielleicht zwei Tage da... Ich frage mich echt was die die ganze Zeit gemacht hätten, so schön ist mein Technikraum jetzt auch nicht, dass man da mehrere Stunden unnütz absitzen möchte.

Wie auch immer, ich habe einen zweiten Versuch gestartet meine zweite Wahl, eine innen liegende Luftwärmepumpe, aufzutreiben. Mit etwas Glück habe ich sogar schon einen Heizungsbauer aus der Gegend gefunden. Um den zu finden musste ich allerdings über den Kundendienst von Dimplex und anschließend über den hiesigen Zentralvertrieb gehen.
Zum Glück habe ich in weiser Voraussicht die Aussparungen in unserer Kellerwand noch nicht wegrationalisiert...

Ich werde weiter berichten.

Update 16.11.2016:
Nach nur zwei Tagen hat die untere Wasserbehörde meinen vorsorglich gestellten Antrag für den Bau des Erdwärmekollektors abgelehnt. Es wurde (wie von mir bereits befürchtet) das Kältemittel abgelehnt, welches bei uns zum Einsatz kommen sollte. Das Kältemittel nennt sich R410A und ist nicht 100% Wasserungefährlich. Dabei interessiert es auch nicht, dass es sich dabei um ein Gas handelt, welches gar nicht mit dem Wasser in Berührung kommt.
Die Erdwärme könnte daher tatsächlich komplett gestorben sein, wenn dem Vertriebler, mit dem ich Kontakt hatte, nicht noch eine zündende Idee kommt. Schade, ich hätte wirklich gern gewollt, aber zu viel Umweltverträglichkeit scheint nicht gewünscht.

So bleibt es wohl tatsächlich bei meiner Luftwärmepumpe, wenn ich nur den Heizungsbauer erreichen könnte...

Donnerstag, 10. November 2016

Jetzt wird es ernst

Heute war ein guter Tag, zumindest soweit, als dass es nun tatsächlich los zu gehen scheint.

Gestern erhielt ich den Anruf, dass der Kellerbauer nun soweit wäre und er den Tiefbauer auch schon informiert hat, dass er bis zum 18. dieses Monats (also nächste Woche) fertig werden muss. Das klappt nun zwar so nicht, sondern erst Mitte übernächster Woche, das ist aber kein Problem.

Nur für mich wird's jetzt stressig...

- Unterschriebenen Hausanschlussvertrag (völlig überteuert) abgeben
- Unterschriebenen Bauwasservertrag abgeben
- Um den Baustrom kümmern, das erledigt hoffentlich der Elektriker
- Die Pläne durchforsten und die letzten Korrekturen abstimmen
- Sich kümmern ob die Ausführung (Stichwort Gründung wegen nicht tragfähigem Boden) so OK ist
- Baubeginanzeige abgeben
- Heizungsbauer kontaktieren damit die Erdkollektoren mit den Erdarbeiten erledigt werden können
- BAFA beantragen (ja, bevor überhaupt ein Handschlag getan ist), damit wir den Vertrag mit dem Heizungsbauer machen können
- Untere Wasserwerke kontaktieren, um den Erdkollektor zu beantragen
- Mit Danwood letzte Details zur Ausführung klären (hier kommt allerdings erschreckend wenig, das gibt bestimmt noch Trouble)
- Danwood darauf vorbereiten, dass der Keller bald fertig ist (scheint Danwood aber wenig zu interessieren)
- Die Hardware der Mehrsparte bei den Stadtwerken abholen
- Abstimmung mit dem Erdbauer bezüglich aller anfallenden Arbeiten (Bauwasser/-strom, Erdkollektoren, Wiederanfüllen, usw.)
- Roten Punkt aufstellen

Eine riesen lange Liste, von der ich schon einige Punkte abgearbeitet habe. Vieles ist aber noch offen, vor allem die Ausführung der Gründung macht mir Sorgen. Ich habe an allen Ecken und allen Stellen immer wieder auf diese Problematik hingewiesen und trotzdem habe ich das Gefühl, dass dies unberücksichtigt bleibt.

Ich glaube aber es könnte sich alles ganz gut ausgehen, nur die Heizung macht mir noch Sorgen. Nicht dass ich glaube nicht das richtige zu bekommen, aber ich hatte ja gehofft, dass die Kollektoren beim Wiederverfüllen des Kellers gleich mitgemacht werden könnten, das hätte Kosten gespart. So wirds wohl wieder etwas teurer...

A propos teurer... Jetzt wo fest steht wie der Keller tatsächlich aussehen soll ist auch die Endabrechung klar. Mit irgendwas zwischen 500 und 1000 Euro Mehrpreis (Elektrik, Durchbrüche, bessere Dämmung, usw.) sind wir eigentlich ganz gut davongekommen. Nur der Erdbauer wird mit ca. 4600 Euro mehr ganz schön heftig. Aber das hatte ich bereits vermutet und deswegen schockt mich das eher weniger...