Montag, 11. Januar 2016

Die ersten Angebote trudeln ein

Nach und nach kommen die ersten Zahlen auf den Tisch, selbstverständlich sind fast alle deutlich höher, als das was bei uns im Budget liegen würde. Allerdings muss man auch sagen, dass diese Angebote meistens noch auf 150qm Häusern beruhen. Aus den Erfahrungen, die in den verschiedenen Gesprächen bisher gesammelt wurden, wussten wir bereits, das diese Größe von uns wohl nicht erreicht werden kann. Dies gilt auch, wenn die Überschreitung gar nicht mal so groß ist, aber Budget ist Budget, irgendwo muss man einfach eine Grenze ziehen, außerdem brauchen wir mit Sicherheit noch einen Puffer, der bei so einem großen Haus gleich aufgebraucht wäre.
 
Deshalb haben wir uns im Moment auf die 130qm Klasse eingeschossen. Der Verlust an Quadratmetern ist in den Räumen verschmerzbar, nur wird es schwierig all die tollen Gimmicks (wie einen Luftraum über dem Essbereich) unterzubringen. Jedenfalls nicht ohne die Räume noch deutlich kleiner zu machen.
 
Aber mal sehen, wir werden bestimmt eine Lösung finden, mit der alle Parteien leben können.
Was uns bei den Zahlen auffällt ist die Tatsache, dass es einem anscheinend extrem schwierig gemacht werden soll die Angebote zu vergleichen.
Bei dem einen bekommt man eine detaillierte Auflistung der Kosten, allerdings nur der Kosten, die direkt an den Anbieter gehen würden. Weitere Kosten werden unter einer netten, geschätzten Pauschale abgehakt, natürlich ohne die Positionen genau aufzuschlüsseln. Andere wiederum schaufeln Teile der Anfallenden Kosten in Posten, wo sie eigentlich gar nichts zu suchen haben. Die nächsten arbeiten nur mit Pauschalen, getreu dem Motto: "Haus: Summe X, Nebenkosten: Summe Y, Zusatzkosten: Summe Z... Fertig!".
Meine Aufgabe wird es nun sein den Versuch zu erarbeiten alle Angebote in einer Excel Tabelle derart aufzuschlüsseln, dass sie vergleichbar werden.
 
Wer jetzt allerdings denkt: "Na prima, wenn das geschafft ist, dann einfach den günstigsten nehmen!" hat sich geschnitten. Die verschiedenen Anbieter arbeiten auch mit unterschiedlichen Features (welche natürlich aus Sicht der Verkäufer immer die jeweils besten sind). Hier muss man dann tief in sich gehen, ob dieses oder jenes einem einen eventuellen Mehrpreis wert ist.
Beispiel gefällig? Gern!
Alle Fertighausanbieter arbeiten mit leicht unterschiedlichen Wandaufbauten. Generell sind natürlich alle Konstruktionen dicht, tragfähig und gut gedämmt, aber einige haben auf der Innenseite noch eine Holzfaserplatte auf dem Ständerwerk, auf der dann die Gipskarton Platte angebracht ist. Die die diese Platte haben meinen man könnte dadurch die Wand hoch belasten und unglaubliche Gewichte aufhängen. Das klingt erst einmal logisch und ist gerade bei Küchenschränken nicht ganz uninteressant. Anbieter welche diese Platte nicht haben arbeiten meist mit verstärktem/dickerem Gipskarton, an den man auch ganz gut Gewicht hängen kann. Für Hängeschränke allemal ausreichend und auf Wunsch könne man z.B. die Küche auch mit einer solchen Platte ausrüsten, zur Beruhigung des Gewissens. Prinzipiell OK, ich mein außer in der Küche hängt man ja selten extrem schwere Dinge an die Wand. Außerdem sagen die Anbieter ohne Holfaserplatte, dass die anderen diese nur nutzen um Stabilität in ihr Ständerwerk zu bekommen, man selbst arbeitet mit dickeren Balken, was ja viel besser wäre...
So geht das in vielen Bereichen, und irgendwann blickt da keiner mehr durch, vor allem wenn die eine Hausbaufirma ein Feature hat, was man gern hätte, dafür aber ein anders nicht, welches die Konkurrenz im Programm hat.
 
Am besten finde ich aber immer noch den Spruch, den bisher alle gebracht haben:
"Wir sind ehrlich, wir verschleiern nichts, wir wollen dass unsere Kunden eine realistische Kostenschätzung vor Augen haben, in der nichts geschönt wurde..."
Scheint so als waren alle Berater auf demselben "Hausverkauf-In-Drei-Tagen" Seminar...
 

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