Nach und
nach kommen die ersten Zahlen auf den Tisch, selbstverständlich sind fast alle
deutlich höher, als das was bei uns im Budget liegen würde. Allerdings muss man
auch sagen, dass diese Angebote meistens noch auf 150qm Häusern beruhen. Aus
den Erfahrungen, die in den verschiedenen Gesprächen bisher gesammelt wurden,
wussten wir bereits, das diese Größe von uns wohl nicht erreicht werden kann.
Dies gilt auch, wenn die Überschreitung gar nicht mal so groß ist, aber Budget
ist Budget, irgendwo muss man einfach eine Grenze ziehen, außerdem brauchen wir
mit Sicherheit noch einen Puffer, der bei so einem großen Haus gleich
aufgebraucht wäre.
Deshalb
haben wir uns im Moment auf die 130qm Klasse eingeschossen. Der Verlust an
Quadratmetern ist in den Räumen verschmerzbar, nur wird es schwierig all die
tollen Gimmicks (wie einen Luftraum über dem Essbereich) unterzubringen.
Jedenfalls nicht ohne die Räume noch deutlich kleiner zu machen.
Aber mal
sehen, wir werden bestimmt eine Lösung finden, mit der alle Parteien leben
können.
Was uns bei
den Zahlen auffällt ist die Tatsache, dass es einem anscheinend extrem
schwierig gemacht werden soll die Angebote zu vergleichen.
Bei dem
einen bekommt man eine detaillierte Auflistung der Kosten, allerdings nur der
Kosten, die direkt an den Anbieter gehen würden. Weitere Kosten werden unter
einer netten, geschätzten Pauschale abgehakt, natürlich ohne die Positionen
genau aufzuschlüsseln. Andere wiederum schaufeln Teile der Anfallenden Kosten
in Posten, wo sie eigentlich gar nichts zu suchen haben. Die nächsten arbeiten
nur mit Pauschalen, getreu dem Motto: "Haus: Summe X, Nebenkosten: Summe
Y, Zusatzkosten: Summe Z... Fertig!".
Meine
Aufgabe wird es nun sein den Versuch zu erarbeiten alle Angebote in einer Excel
Tabelle derart aufzuschlüsseln, dass sie vergleichbar werden.
Wer jetzt
allerdings denkt: "Na prima, wenn das geschafft ist, dann einfach den
günstigsten nehmen!" hat sich geschnitten. Die verschiedenen Anbieter
arbeiten auch mit unterschiedlichen Features (welche natürlich aus Sicht der
Verkäufer immer die jeweils besten sind). Hier muss man dann tief in sich
gehen, ob dieses oder jenes einem einen eventuellen Mehrpreis wert ist.
Beispiel
gefällig? Gern!
Alle
Fertighausanbieter arbeiten mit leicht unterschiedlichen Wandaufbauten.
Generell sind natürlich alle Konstruktionen dicht, tragfähig und gut gedämmt,
aber einige haben auf der Innenseite noch eine Holzfaserplatte auf dem
Ständerwerk, auf der dann die Gipskarton Platte angebracht ist. Die die diese
Platte haben meinen man könnte dadurch die Wand hoch belasten und unglaubliche
Gewichte aufhängen. Das klingt erst einmal logisch und ist gerade bei
Küchenschränken nicht ganz uninteressant. Anbieter welche diese Platte nicht
haben arbeiten meist mit verstärktem/dickerem Gipskarton, an den man auch ganz
gut Gewicht hängen kann. Für Hängeschränke allemal ausreichend und auf Wunsch
könne man z.B. die Küche auch mit einer solchen Platte ausrüsten, zur
Beruhigung des Gewissens. Prinzipiell OK, ich mein außer in der Küche hängt man
ja selten extrem schwere Dinge an die Wand. Außerdem sagen die Anbieter ohne Holfaserplatte, dass die anderen diese nur nutzen um Stabilität in ihr Ständerwerk zu bekommen, man selbst arbeitet mit dickeren Balken, was ja viel besser wäre...
So geht das
in vielen Bereichen, und irgendwann blickt da keiner mehr durch, vor allem wenn
die eine Hausbaufirma ein Feature hat, was man gern hätte, dafür aber ein
anders nicht, welches die Konkurrenz im Programm hat.
Am besten
finde ich aber immer noch den Spruch, den bisher alle gebracht haben:
"Wir
sind ehrlich, wir verschleiern nichts, wir wollen dass unsere Kunden eine
realistische Kostenschätzung vor Augen haben, in der nichts geschönt
wurde..."
Scheint so
als waren alle Berater auf demselben "Hausverkauf-In-Drei-Tagen"
Seminar...
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