Hach, die Welt könnte so schön sein, da liest man einen Baublog nach dem anderen und wenn das Thema Bemusterung dran kommt, dann wird immer davon gesprochen, dass die Bauherren irgendwo hin eingeladen werden und in mehreren Tagen ihr Haus konfigurieren. Man kann sich alle Optionen anschauen, vielleicht ausprobieren, bekommt umgehend einen Preis genannt und entscheidet sich dann mit Blick auf das Budget für oder gegen eine bestimmte Option. Hach, wie angenehm...
Klar wusste ich, dass ein solches Bemusterungszentrum bei Danwood nicht existiert, aber mein Denken war bei Vertragsabschluss wie folgt:
- Man bekommt einen Link zu einer Internetseite auf der alle Optionen gelistet sind
- Hier kann man dann nach Herzenslust träumen und eine Vorauswahl treffen
- Anschließend fährt man zum Berater, geht seine Vorauswahl durch, bekommt Preise genannt und entscheidet dann für oder gegen bestimmte Optionen
Quasi eine abgespeckte Version einer Bemuserung, wobei ich das gar nicht schlecht gefunden hätte, denn wenn die Auswahl begrenzt ist, dann ist auch die Entscheidung einfacher.
Leider handhabt das Danwood mittlerweile ein wenig anders, ich erwähnte es bereits. Eine Bemusterung im eigentlichen Sinne gibt es nicht mehr, alles muss vorher mit dem Planer festgelegt werden, was zu echt absurden Auswüchsen führt. Denn anstatt einmal alles konzentriert durchzusprechen dreht man X Runden mit Berater, Planer und eigenem Kopf.
Ein einfaches Beispiel zur Erläuterung:
Die Dusche, in den ursprünglichen Plänen eingezeichnet als 90x90cm Standard. Uns war klar, dass wir hier etwas anderes wollten, hatten aber dieser Tatsache bei den Plänen keine Beachtung geschenkt, denn die Bemusterung sollte es richten, was ja nun nicht mehr geht. Also haben wir uns den Kopf zermartert, was wir denn gern hätten. Hier der Ablauf, der nötig war, um die Dusche nach unseren Wünschen zu gestalten:
- Bodengleich sollte sie schon sein, OK, das bietet Danwood an
=> Preis beim Berater erfragen
=> Abwegen ob der Aufpreis OK ist
=> Entscheiden, und dem Planer mitteilen
=> Entwurf vom Planer bekommen und vorsichtig nachfragen ob denn der Ablauf auch planerisch fest ist, oder nur ein Platzhalter
=> Der zentrale (und hässliche) Bodenablauf ist tatsächlich Teil des Planes
=> Bemusterungslink zu Rate führen und nur weitere hässliche Varianten finden
=> Selbst anfangen zu recherchieren und Linenablauf als die schönste Variante aussuchen
=> ungefähren Preis ermitteln, den das Material und die Arbeit kosten würde
=> Den Berater anfragen was ein Abmustern der Dusche, aufgrund des nicht angebotenen Linienablaufes, bringen würde um mit der Eigenleistung vergleichen zu können
=> vom Berater mitgeteilt bekommen, dass Danwood doch Linienabläufe anbietet
!!!!!AAAAARRRRRGGGGG, wieso steht das nicht im Katalog??????!!!!!!
=> Preis vom Berater erfragen
=> Abwägen ob Preis OK und entscheiden
=> Entscheidung dem Planer mitteilen und einzeichnen lassen
In sage und schreibe 13 Schritten, von der Entscheidung eine Bodengleiche Dusche mit Rinnenablauf haben zu wollen, haben wir es geschafft die Dusche zu "bemustern". Das die ganze Aktion über eine Woche und ettliche Mails benötigte sei nur am Rande erwähnt...
Wer jetzt denkt: "Na ja heftig, aber gut Ding will Weile haben.", der sollte sich vor Augen führen, dass eine Dusche nicht das einzige ist, was man bemustert.
Das selbe Spiel haben wir zum Beispiel mit dem Schornstein für den Kamin getrieben. Der war ursprünglich aus Kostengründen raus genommen, weil der Kamin reiner Luxus wäre (zum Heizen wird er nicht benötigt bzw. ist sogar sinnlos). Also wieder Preis erfragen, in den Plan einzeichnen lassen, Plan anschauen und Position des Kamins als nicht gut reklamieren, Gegenvorschlag unterbreiten, mitbekommen dass der Gegenvorschlag auch nicht funktioniert und am Ende das gesamte Bad umgestalten.
Moment, was hat denn nun das Bad mit dem Kamin zu tun? Ganz einfach der Kamin braucht Platz und soll durch das Bad nach oben gehen, sonst passt der Grundriss nicht mehr zu den vorhandenen Möbeln. Hinter der Tür sollte dies geschehen, dadurch musste die Tür etwas verschoben werden, dadurch passt die Dusche nicht mehr und wir standen wieder am Anfang.
Wir drehten also wieder etliche Runden, in denen gezweifelt, gesucht, geplant und diskutiert wurde, bis wir eine gangbare und für uns schöne Lösung gefunden hatten. Das Bad sieht jetzt allerdings deutlich anders aus als ursprünglich gedacht. Was solls, wird trotzdem schön.
Mittlerweile haben wir aus meiner Sicht alles zusammen und ich denke es wird wirklich toll. Ich hoffe nur inständig nichts vergessen zu haben, sonst geht das alles wieder von vorn los...
Na ja, wir haben fast alles, denn Elektro kommt noch... Ich freu mich schon tierisch...
Falls Danwood dies hier irgendwann mal lesen sollte:
Der gesunde Menschenverstand ist immer der potentiellen Prozessoptimierung vor zu ziehen. Soll heißen, ALLE Optionen gehören in den Bemusterungskatalog! ALLE Preise gehören dazu genannt! Dann klappts auch mit der Bemusterung!
Wäre schön, wenn alles im bemusterungskatalog drin wäre.
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