Da der Keller irgendwann einmal einen richtigen Fussboden, mit Fussbodenheizung, Fliesen und allem Drum und Dran haben soll muss man sich Gedanken über den Fussbodenaufbau machen.
Ein paar Sachen waren mir vorgegeben, unsere Heizlastberechnung gab gewisse Stärken für die Dämmung und den gesamten Fussbodenaufbau vor. Wie aber bei vielem anderen auch liegt hier der Teufel im Detail...
Als aller erstes muss der rohe Betonfussboden (Rohfussboden) gegen aufsteigende Feuchtigkeit abgedichtet werden. Man könnte sich nun fragen wo in einem als Weiße Wanne gebauten Keller (absolut dicht, auch gegen anstehendes Wasser) feuchtigkeit her kommen soll.
Es aber wohl so, dass selbst durch wasserdichten Beton geringe Mengen Feuchtigkeit aufsteigen können und auch der Beton selbst verliert noch mehrere Jahre Feuchtigkeit.
Wenn diese Feuchtigkeit nun aufsteigt, in die auf dem Boden liegende Dämmung eindringt und hier kondensiert hätte man über kurz oder lang einen Feuchtigkeitsschaden, der sich in Schimmel manifestieren könnte.
Will man nicht... Also Abdichten...
Womit? Da fragt man am Besten das Internet... Oder auch nicht, denn anscheinend sind Menschen, die gern selber etwas machen möchten nicht gern gesehen. Man findet wenig verwertbare Informationen, aber eine ganze Menge Gründe warum man ausgerechet das nun nicht selbst machen kann.
Na ja, wie auch immer, es kristalisierten sich zwei Möglichkeiten heraus:
1) Einfach eine PE Folie doppelt auslegen und an den Rändern hoch stehen lassen
2) Abdichten mit einer Bitumensperrbahn
Variante 1 ist natürlich um einiges billiger als Variante 2.
Nach langem hin und her überlegen habe ich mich auch nach Rücksprache mit dem Kellerbauer für Variante 2 entschieden. Der Kellerbauer meinte zwar, dass bei meiner Einbausituation auch Variante 1 gereicht hätte, ich wollte aber auf Nummer sicher gehen.
Ich habe mir eine Absperrbahn mit weiblichem Namen von einem großen Herstellers gekauft. Dabei handelt es sich um eine 1,25m breite Bahn, die an den Rändern jeweils miteinander verklebt werden kann. Für weitere Stöße und für Wandanschlüsse gibt es ein passendes Bitumenklebeband. Beides ist Kaltselbstklebend, man muss also nicht mit einem Brenner hantieren.
Die von mir gewählte Absperrbahn wird im Übrigen nicht vollflächig verklebt, sondern die Bahnen liegen lose auf dem Boden und werden nur miteinander verklebt.
Das Ausrollen und Ausrichten der Bahn geht sehr einfach von der Hand. Die Bahn ist zwar etwas sperrig, lässt sich aber mit einem Teppichmesser sehr gut in Form bringen um Beispielsweise Aussparungen oder Vorsprünge zu modelieren. Mein Rat an potentielle Nachahmer wäre, erst alle Bahnen auszulegen, jeweils entsprechend zuzuschneiden und erst anschließend mit dem Verkleben zu beginnen. Einmal verlegte und miteinander verklebte Bahnen kann man aufgrund des Gewichtes und der Unhandlichkeit nur noch schwierig ausrichten falls Korrekturen nötig sind. Die vorarbeiten sollte man also gewissenhaft ausführen.
Hat man die Bahnen sauber ausgelegt, ausgerichtet und zugeschnitten kann man selbige miteinander verkleben. Einfach die Schutzfolie abziehen und andrücken. Zu beachten ist, dass man einmal (auch nur kurz) verklebte Bahnen nicht wieder trennen kann, es sollte also alles passen. Wie gesagt, gute Vorarbeit...
Die Bahnen verlegt und nur mit sich selbst verklebt #1 |
#2 |
Ich weiß nicht ob dies richtig ist, aber ich habe anschließend die Bahn über das Bitumenklebeband mit den Wänden verbunden, es entsteht also quasi eine dichte Wanne. Die Verarbeitung des Bitumenklebebandes ist nicht ganz so einfach, es klebt zwar auf der Bahn selbst wie die Hölle, auf Beton aber nicht so ohne weiteres. Hier habe ich mir mit einem Heißluftföhn beholfen, indem ich das bereits verklebte Band erwärmt und es fest an die Wand gedrückt habe. Das so erwärmte Band klebt auf diese Art auch auf dem Beton bombenfest. Der Föhn sollte allerdings nicht zu heiß sein, weil das Band sonst schnell zu weich wird uns sich nicht mehr verarbeiten lässt.
Übrigens, das Klebeband ist 20cm breit, was mir (vor allem bei dem Preis) übertrieben erschien, ich habe es also kurzerhand in der Mitte geteilt und nur mit 10cm breiten Streifen gearbeitet. Aus meiner Sicht sollte das ausreichend dicht sein.
Zum Teil mit der Wand verklebte Bahnen #1 |
#2 |
Alles in allem keine sehr schwere Aufgabe und von jedem ohne zwei linke Hände gut zu meistern. Es braucht kein Spezialwerkzeug oder sonstige Hilfsmittel. Auch allein gut zu bewältigen.
Worauf man allerdings vor der Verlegung ein wenig achten sollte ist ein sauberer Kellerboden (ich habe ihn sogar gesaugt...). Kleine Steinchen oder gröber Dreck drücken sich sonst beim Verlegen oder anschließenden Darüberlaufen durch die Bahn und beeinträchtigen so die Dichtheit. Trotzdem sollte man keine Angst vor kleineren Schäden haben, die kann man mit dem Bitumenklebeband ganz leicht reparieren.
Update 10.07.2017:
Wie ich letztlich erst gelernt habe, ist die Tatsache, dass das Bitumenklebeband nicht so gut auf dem Beton hält ganz normal ist. Das hängt mit der immer vorhandenen Staubschicht auch dem Beton zusammen. Um das zu verbessern gibt es so genannten "Super Haftgrund", auf einer mit diesem Haftgrund behandelten Fläche haftet auch das Klebeband wieder sehr gut und man spart sich den Heißluftföhn (selbst ausprobiert).
Update 10.07.2017:
Wie ich letztlich erst gelernt habe, ist die Tatsache, dass das Bitumenklebeband nicht so gut auf dem Beton hält ganz normal ist. Das hängt mit der immer vorhandenen Staubschicht auch dem Beton zusammen. Um das zu verbessern gibt es so genannten "Super Haftgrund", auf einer mit diesem Haftgrund behandelten Fläche haftet auch das Klebeband wieder sehr gut und man spart sich den Heißluftföhn (selbst ausprobiert).