Wir haben uns auch hier für Gabionen entschieden. Der Grund ist zum einen die schöne Optik, wobei das natürlich Geschmackssache ist. Zum anderen eignen sich Gabionen hervorragend für Stützmauern, weil sie -einmal gefüllt- extrem schwer sind. UND man kann Gabionen ganz gut allein aufbauen, was die Abhängigkeit von Helfern und/oder zu bezahlenden Handwerkern eliminiert.
Eine solche Gabionenstützmauer (bis zu einer Höhe von einem Meter) zu errichten ist eigentlich ganz einfach:
- Fundament erstellen (gut verdichteter Schotter genügt)
- Gabionen aufstellen und ausrichten (in unserem Fall 8x1x0,5m BxHxT für die Rückwand und 2x1x0,3m für die Seitenteile)
- Gabionen füllen
Zu erst hebt man also einen Graben aus, so 30cm tiefer als die zukünftige Unterkante der Gabionen und füllt diesen mit Schotter. Damit daraus eine stabile Grundlage wird muss der Schotter noch verdichtet werden.
Auf die so entstandene Fläche stellt man dann die Gabionen auf. Ich habe eine Variante, bei der die einzelnen Teile mit Spiralen verbunden werden. Aus meiner Sicht ein sehr einfaches und schnelles System. Nur wenn die Gabionen schon gefüllt sind, sind die Spiralen nicht ganz optimal, weil man die ja rein dreht und dabei an den Steinen im Inneren der Gabionen vorbei muss. Grob ausrichten sollte man die Gabionen bereits jetzt, wobei die im leeren Zustand derart lavede sind, dass man das gar nicht genau schafft.
Auf dem Schotterfundament aufgestellte Körbe |
Bei der anschließenden Vermessung per Laser ist mir aufgefallen, dass die Gabionen etwas zu hoch stehen. Normalerweise wollte ich die Fläche der Terrasse so auslegen, dass ein Gefälle vom Haus weg entsteht und die hintere Kante (also die an den Gabionen) genau das Schotterbett trifft. Ich wollte so vermeiden, das Schotterbett gegen abrutschen sichern zu müssen. Jetzt, da das Schotterbett zu hoch war, vermutlich aus einem Berechnungs-/Vermessungsfehler meinerseits heraus, musste ich doch Rasenkantensteine setzen. Damit kann ich die Fläche so tief auslaufen lassen kann wie es nötig ist und das Fundament der Gabionen nicht abrutscht... Ein zusätzlicher Arbeitsschritt zwar, aber Rasensteine sind schnell gesetzt. Zumal ich nicht sehr genau arbeiten musste, die Steine verschwinden ja unter der zukünftigen Terrasse.
Einmal rungs rum Rasenkantensteine setzen |
Jetzt gehts ans Füllen der Körbe. Das ist theoretisch sehr einfach, praktisch aber ne heiden Arbeit. Den ersten Korb habe ich "einfach" mit Steinen voll geschüttet. Dementsprechend sieht auch das Ergebnis aus, nämlich eher... "Suboptimal". Beim zweiten Korb habe ich vorn schön große Steine mit der flachen Seite zur Front hin halbwegs passen zusammengepuzzelt und dahinter dann einfach wieder aufgeschüttet. Das Ergebnis ist sehr gut, der Materialverbrauch aber extrem hoch. Die Steine kosten dann doch einiges und irgendwo hinten in der Gabione sieht man sie gar nicht. Deswegen habe ich ab der dritten Gabione zu Trick 17 gegriffen... Ich habe auf der Sichtseite vorn weiter schön gepuzzelt und hinten mit Drainageschotter 16-32er aufgefüllt. Damit dieser Schotter nicht durch das Gitter wieder raus fällt habe ich einfach ein Unkrautvlies innen an das hintere Gabionengitter gelegt. Damit ging das Verfüllen sehr zügig von statten und man sieht keinen Unterschied zu "richtig" verfüllten Gabionen. Von der Standfestigkeit gibt es mit dieser Lösung keine Probleme, Gabionen erzielen ihre Stabilität ausschließlich über ihr Eigengewicht und dass ist auch mit Schotter nicht geringer (eher höher weil weniger Zwischenräume). Preislich ist man so auch deutlich günstiger, also Win Win...
Hier kann man es sehen, links nur geschüttet, mitte gepuzzelt und komplett mit Steinen gefüllt, links nach der Trick17 Methode |
Damit ich den Kies nicht auchnoch den Berg hochschleppen musste habe ich mir selbigen per Förderband anliefern lassen... Die Lieferung war teurer als das Material |
Fortschritt... |
Das Ergebnis schweißtreibender Schlepperei und Puzzelei |
Hallo,
AntwortenLöschenschaut sehr schön aus. Bin auch gerade an so einem Projekt dran mit ähnlicher Dimension.
Bei mir ist es aber umgekehrt. Wir bauen eine erhöhte Terasse und kasteln diese mit gabionen ein.
Ein paar Fragen hätte ich an dich:
Wie ist bei Euch der Boden beschaffen? 30 cm verdichteter Schotter erscheint mir etwas wenig wenn du ohne Betonfundament arbeitest. Ich werde auf 60 cm runtergehen.
Wer hat dir geraten dass du kein Betonfundament brauchst?
Das mit dem Hinterfüllen hab ich auch schon gehört. Aber das ist ja kein Schotter sondern gewaschener Kies? Oder? Bei Schotter hätte ich bedenken dass sich dieser mit der Zeit ausspült.
Freue mich auf evtl eine Antwort von Dir.
Gruß, Stefan
Entschuldigung, schaffe es momentan nicht jeden Tag in den Blog zu schauen... Die Gründe dafür sind... Äußerst erfreulich ;).
LöschenUnser Boden ist reiner Sand, einfach nur Sand. Das mit den 30cm Fundament hat mir niemand geraten, das habe ich mir aus den spärlichen Informationen von überall her, unter anderem vom Gabionenhersteller, "zusammengereimt. Allerdings ist das Fundament direkt auf gewachsenem Boden entstanden, das bedeutet darunter sollte sich nichts mehr setzen. In meinem Fall hätte tiefer nichts gebracht, ein Fundament erfüllt ja zwei Funktionen, erstens einen stabilen, ebenen und sich nicht mehr setzenden Untergrund bilden, der die Last in das Erdreich verteilt und zweitens Frostsicherheit. Beides ist bei mir gegeben, die Last wird auch von 30cm verteilt und Wasser staut sich im sandigen Untergrund auch nicht.
Die Fundamente unter meiner Stützmauer, siehe hier:
https://preiswertbaueninteurergegend.blogspot.com/2019/05/finalisierung-der-gelandeform-schritt.html
sind ca 75cm tief und aus Stahlbeton...
Du hast Recht, zum Hinterfüllen habe ich gewaschenen Kies genommen, und zwar aus zwei Gründen:
1) Er verdichtet sich nicht selbst, womit eventuell auftretende Staunässe immer durch die Gabione wegfließen kann.
2) Die runden Steine "fließen" in alle Ecken und hinterlassen so keine größeren Holräume. Schotter würde sich verkanten und damit wird das verfüllen schwieriger.
Ich hoffe dies hilft Dir, bei weiteren Fragen einfach schreiben, ich schwöre ich schaue öfter wieder rein...
Gruß
Hey, super! Das Passt danke. Da wir puren Lehm haben, sind die 60 cm glaub ich durchaus gerechtfertigt. Aber auf ein Betonfundament werde ich auf jeden Fall verzichten...das ist mir wirklich zu viel. Ein bischen Mut gehört dazu.
LöschenWir haben uns aber für Sicherheitsgabionen entschieden. bei uns wird man sicher mal drüber laufen, hier gibt keine Spitzen Ecken..sind ein klein bisschen teurer.
Gruß
schade dass hier keine Antwort kommt....
AntwortenLöschenSiehe oben ;).
LöschenHallo,
AntwortenLöschenich bin jetzt dann auch endlich so weit. Meine Körbe kommen diese Woche.
Darf ich dich fragen welche Korngröße deine Steine im Sichtbereich haben? Ich denke deine Maschenweite wird auch 5X10 sein.
Hallo,
Löschendie ersten Steine waren glaub 30 - 80mm und die waren viel zu klein. Es gab zwar einige größere in dem BigBack aber in Summe sind die letztlich einfach rausgefallen. Man denkt zwar, dass die sich so verkeilen, dass dies nicht passiert, passiert aber...
Die zweiten Steine, die ich dann überall verwendet habe waren eine Nummer größer, 80 - 120mm wenn ich mich richtig erinnere. Zum Verblenden topp, je nach Beschaffenheit der BigPacks sind aber zu wenig kleine Steine dabei, die braucht man aber, weil man sonst durch die vielen Lücken das Verfüllmaterial sieht. Das bedeutet:
- mit 80 - 120ern verblenden
- mit 50 - 80ern die Lücken füllen
- dann Verfüllmaterial dahinter
Ist ne elende Puzzlei... Ich wünsche trotzdem viel Spaß
Gruß