In einem vorherigen Post hatte ich es ja erwähnt, ganz offensichtlich wurden wir Opfer von nicht korrekt ausgeführten Arbeiten der Kellerdämmung. Hier nun die Geschichte, wie sie weiterging:
Der Gutachter, welcher den Schaden aufgenommen, dokumentiert und zu Papier gebracht hatte schaffte es tatsächlich nach 5 Wochen (zwei waren schriftlich zugesagt, aber als geplagter Bauherr ist man ja warten gewohnt) uns das Gutachten in Schriftform zukommen zu lassen, welches zusammengefasst besagt:
Alles aufbaggern, alles runter, alles neu, alles zubaggern...
Na toll! Kosten von 35.000 Euro wurden geschätzt, die zur Beseitigung der Schäden nötig wären. Wobei ich persönlich habe keine Ahnung wie dieser doch recht hohe Betrag zustande kam. Denn wenn ich mal grob überschlage:
- Aufbaggern, Material seitlch lagern, anschließend wieder verfüllen und verdichten -> 10.000 Euro (vielleicht 15.000 wenn man den teuersten nimmt)
- Dämmung runter machen und Entsorgen -> 500 Euro für halben Tag Arbeit plus 500 Euro Entsorgung
- Neue Dämmung drauf -> 4000 Euro für Dämmung plus 500 Euro Material plus 1000 Euro ein Tag Arbeit
Macht nach Adam seinen Riesen: 21.500 Euro... Das sind mehr als 10.000 Euro Unterschied... So langsam wird mir klar, wie die hohen Baukosten zustande kommen...
Wie auch immer, ich war im Besitze eines Gutachtens und fragte mich nun, was der nächste Schritt wäre. Na klar, man muss dem Kellerbauer eine so genannte Mängelrüge zukommen lassen. Gesagt getan, ich setzte mich also hin, schrieb eine solche Rüge und war eigentlich soweit selbige zu verschicken. Beim nochmaligen Durchlesen überkam mich aber ein Gefühl, diesen Schritt noch einmal irgendwie professionell absichern zu lassen, es stand zu viel auf dem Spiel um hier einen Flüchtigkeitsfehler zu machen.
Ich kontaktierte also einen Anwalt... Den größten Fehler, den ich jemals gemacht habe...
Ich marschierte mit meinem Entwurf der Mängelrüge zu einem Anwalt für Baurecht, erklärte ihm die Situation und was aus meiner Sicht als nächstes zu tun wäre. Der Anwalt schien soweit verständig und sagte mir zu sich nun darum zu kümmern, und zwar umgehend. Mit dem erleichterten Gefühl endlich mal was in Profihänden zu wissen ging ich nach Hause und wartete... Und wartete... Nach einer Woche rief ich an, Anwalt gerade nicht zu erreichen, bat um Rückruf und wartete... Und wartete... Noch eine Woche später rief ich an, Anwalt gerade nicht zu erreichen, bat um Rückruf und wartete... Und wartete... In der dritten Woche gelang es mir tatsächlich einmal den Anwalt zu erreichen, die Verzögerungen waren schnell erklärt und noch in dieser Woche sollte es weitergehen. Ich legte auf und wartete... Und wartete... In Woche vier rief ich nun erneut an, wobei die arme Sekretärin nun meinen Unmut aushalten musste (Anwalt nicht erreichbar) und tatsächlich zwei Tage später bekam ich Post, mit dem Schreiben welches mein Anwalt gegenüber Fehr und Fehr verfasst und bereits ohne Rücksprache zugestellt hatte.
Als ich das laß traf mich fast der Schlag. Wie man so viel falsch machen kann erschließt sich mir nicht...
Anstatt der eigentlich fälligen Mängelrüge forderte dieser Anwalt von Fehr und Fehr direkt 42.000 Euro (wie der Anwalt auf diese Summe kam weiß ich bis heute nicht), weil er ja die gerügten Mängel noch nicht beseitigt hätte. Man muss sich das mal vor Augen führen, da sitzt man als Kellerbauer nichts ahnend in seinem Büro und bekommt ein Schreiben überreicht, das einem zur Zahlung von Summe X auffordert, weil man einen angeblichen Schaden noch nicht behoben hat von dem man aber noch gar nichts weiß.
Normalerweise landet sowas ja direkt im Spam... Der Kellerbauer zahlte natürlich nicht, sondern übergab dieses Schreiben seinem Anwalt, der folgerichtig antwortete mit den Worten (grob zusammengefasst): "Hääää was für eine Mängelrüge???"
Ich rief also wiederum bei "meinem" Anwalt an und versuchte zu ergründen wie es zu diesem Faupas kommen konnte, es stellte sich heraus, das man mir einfach nicht zugehört hatte und meinen Entwurf der Mängelrüge als bare Münze genommen hat und annahm, dass diese bereits bei Fehr und Fehr gewesen ist. Was sie ja nicht war, weil... Siehe oben. Oh Ton des Anwalts: "Ach sie haben die Mängelrüge nicht an Fehr und Fehr geschickt?" Meine Antwort: "Nein, deswegen bin ich ja zu IHNEN gekommen..."
Der Anwalt versprach dies richtig zu stellen und sich dann zu melden. Ich wartete also... Und wartete... Zwischendurch kam dann natürlich die Rechnung des Anwaltes, in der ein Streitwert von 52.000 Euro angegeben war. 52.000 Euro? Wo kommen denn die plötzlich her? Ach ja, Tippfehler...
Dann erreichte mich das "Korrekturschreiben" meines Anwaltes, welches Fehr und Fehr zugestellt wurde. Gesendet am 19.12., mit der Aufforderung die Mängel bis zum 10.01.!!!! zu beheben.
Drei Sachen waren mit diesem Schreiben nicht so richtig in Ordnung:
1) Der Kellerbauer wusste noch immer nicht welche Mängel er eigenlich beheben sollte.
2) Ich halte es für fast unmöglich über Weihnachten und den Jahreswechsel sowas durchzuführen.
3) Das Schreiben selbst strotzte nur so vor Fehlern... Unsere Adresse zum Beispiel wurde dreimal genannt und war nur einmal richtig...
Ach ja, nachdem ich die Rechnung ja moniert hatte, bekam ich recht zügig die "korrigierte" Rechnung, die zwar den theoretisch richtigen, niedrigeren Betrag enthielt aber trotzdem teurer wurde, weil plötzlich von zwei Mandanten die Rede war. Fehr und Fehr hatte in ihren Schreiben immer meine Partnerin und mich angeschrieben. Den Vertrag habe aber nur ich mit Fehr und Fehr...
Zusammengerechnet habe ich vier Schreiben meines Anwalts bekommen von denen keines korrekt war... Soviel zu professioneller Hilfe...
Das Gutachten erreichte mich Ende Oktober und jetzt ende Januar ist bis auf viel Verwirrung und Chaos ist nichts passiert...
ICH habe nun die Reißleine gezogen, und meinem Anwalt das Mandat entzogen. Die Rechnung habe ich auch noch nicht gezahlt, ich hätte schon gern eine genaue Erklärung wie die Beträge zustande kommen.
Nun tue ich das was ich vielleicht schon von Anfang hätte tun sollen, ich kontaktiere Fehr und Fehr selber, viel schlimmer kann ich es jetzt auch nicht mehr machen.
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