Mittwoch, 11. April 2018

Einen schönen Flur braucht der Mensch (Kellerausbau #6)

Nachdem wir nun schon eine ganze Weile in unserem schönen Haus wohnen waren wir es langsam Leid immernoch durch den sich im Rohbau befindlichen Keller ins Haus zu gehen. Also machte ich es mir zur Aufgabe zumindest den Eingangsbereich noch vor Weihnachten fertig zu machen.

Der Plan sah vor, ein Geländer zu setzen, die Wände im Kellerabgang abzustellen (weil ja schief und krumm), alle Wände und Decken weiß zu streichen und Fliesen zu legen.

Gesagt getan...

Zuerst baute ich ein Geländer für die Innenseite der Kellertreppe. Dazu nutzte ich einfach die Holzreste vom Bau plus einige wenige gekaufte Stücke. Mit dabei waren auch recht stattliche Balken, die ich als Eckpfeiler an der Betontreppe verankerte. Diese Balken habe ich dann dann verbunden, so dass eine Art Rahmen entstand.
Anschließend beplankte ich diesen Rahmen einseitig mit Gipskarton und füllte die Holräume mit Dämmung. Anschließend mit Gipskarton verschließen und fertig ist das Geländer Marke Eigenbau. Wer Zweifel an der Stabilität hat, sollte sich vor Augen führen, dass die Balken 10x10 stark waren, mit 10er Schwerlastankern im Beton der Treppe verankert sind (mind. 2 Stück), sich gegenseitig abstützen und das Ganze dann noch in der Bodenplatte festgemacht wurde. Das Teil hält! Wenn mein Haus irgendwann mal einstürzen sollte, dann bleibt dieses Geländer als einziges stehen... Leider habe ich von der Entstehung keine Bilder gemacht, ich war etwas in Eile (das entsprechende Werkzeug war geborgt).

Das Abstellen der krummen Kellerwände gestaltete sich als recht einfach (wenn man mal das richtige Material verwendet) indem man einfach Gipskartonplatten mit Klebemörtelbatzen an die Wand klebt. Durch den Batzen (steht tatsächlich so in der Beschreibung) hat die Platte ein wenig Abstand zur Wand, den man dann ausrichten kann. Auf diese Art kann man mit etwas Geschick die krumme Wand durch eine etwas weiter vorn liegende gerade Wand ersetzen.
Einziger Nachteil, man verliert etwas an Raum...

Als die groben Arbeiten erledigt waren habe ich tapeziert/gestrichen, wobei allein weiße Wände den engen Flur deutlich größer erscheinen lassen.
Ich habe mich beim Streichen des Kellers nicht "verkünstelt", einfach grundiert und normale Farbe direkt auf den Beton. Vorher hatte ich natürlich noch die gröbsten Sachen wie Spalten zwischen den Fertigteilen verspachtelt.
Für einen Wohnraum hätte ich deutlich mehr Aufwand investiert, für einen Keller reicht diese einfache Ausführung allemal...

Wenn man das geschafft hat kommt die Königsdisziplin... Fliesenlegen... Im eigentlichen Flur mag das ja noch gehen, da sind die Wände gerade, aber auf der Treppe entwickelte sich eine Art Hassliebe...
Wie gesagt, im Flur selbst war alles echt easy. Man muss den Estrich grundieren, damit der Fliesenkleber nicht zu schnell trocknet. Dann kann man den Fliesenkleber direkt auf den Estrich aufbringen und die Fliesen legen. Man muss nur darauf achten, dass die Fliesen alle gleich hoch/waagerecht sind, also keine Ecken hochstehen oder tiefer liegen. In dem rechteckigen Flur ging das schnell von der Hand, nur am Rand muss man schneiden bzw bei dem Feinsteinzeug brechen. Ich behaupte das kann jeder, der keine zwei linke Hände hat.





Dann kam die Treppe... Prinzipiell natürlich genauso wie auf dem Boden des Flures, also grundieren, Kleber drauf und Fliese legen... NUR dass bei einer gewendelten Treppe wie unserer JEDE verf**** Fliese einzeln zurechtgeschnitten werden muss. Und zwar nicht nur im rechten Winkel, neeeiiiiinnn... Immer schön irgend welche komischen Winkel, die man vorher akribisch ausmessen muss. Hat man alles gemessen geht es ans Schneiden... Mit der Flex... Weil man sowas kaum mit dem normalen Fliesenschneider hin bekommt. Ich hatte nach der dritten Stufe die Schnauze voll. Nie wieder werde ich eine Treppe selber fliesen, zumal wenn man ein halbwegs schönes Ergebnis will man auch noch ne ganze Menge Überlegungen anstellen muss (Wo verläuft die Fuge? Wie muss ich die Fliesen der unteren Stufe ausmessen, damit sie zu der oberen Stufe passen? usw., usw.).
Am Ende ist es halbwegs geworden, aber weit weg von Perfekt...

Die ersten zwei Stufen waren noch gerade... Das ging...
 




Wenn man den Aufwand beim Legen der Fliesen betrachtet war das Verfugen beinahe ein Kinderspiel. Kleiner Tipp am Rande: Als Laie nicht die schnelltrocknende Variante nehmen!!!

Dann alles noch mit selbst geschnittenen Sockelleisten ausstatten und natürlich die Türen setzen.

Mit dem Ergebnis bin ich sehr zufrieden, wenn man denkt, was hier alles in Eigenleistung entstanden ist brauche ich mich echt nicht zu verstecken. Siehe vorher/nachher Bild. Mal abgesehen von der Treppe war jede Arbeit gut selbst zu erledigen, man braucht halt nur die Zeit...

Vorher...
...Nachher

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