Mittwoch, 11. April 2018

Ein Mann und sein Hobbykeller (Kellerausbau #7)

Schon während der ersten Planungen war klar, dass ich einen möglichst großen Hobbyraum brauche, den es auf jeden Fall umzusetzen galt. Es hat einigen Aufwand und auch hier und da Kompromisse erfordert, bis er zumindest planerisch in trockenen Tüchern war. Die in diesem Blog gezeigten Grundrisse des Kellers zeigen das Ergebnis... ca 34 qm nur für mich...

Nun, da das Haus eigentlich fertig ist, Außen noch nicht begonnen werden kann (schlechtes Wetter und Kellerdämmung noch nicht fertig) hatte ich Zeit endlich den Hobbyraum anzugehen.

Bei der Umsetzung stand eines im Vordergrund: sehr sehr kleines Budget.



Aufgrund des absichtlich gering gewählten Budgets (unter 1000 Euro insgesamt) fallen Dinge wie Trockenestrich, Fussbodenheizung, Fliesen und vieles mehr sofort raus. Wenn man sich jetzt fragt: "Wieso fallen Fliesen raus, die gibts doch schon sehr billig?", dann muss ich sagen stimmt, aber Fliesen kann man nicht auf jedem Untergrund verlegen. Für Fliesen muss was den Fussbodenaufbau angeht einiges mehr gemacht werden und das wird wieder teuer. Außerdem sind einmal verlegte Fliesen fest drin, man muss dann also mit seinen billigen Fliesen eine ganze Weile leben, denn der Austausch selbiger ist sehr aufwändig.

Trotzdem kommt man um einige Kosten nicht herum. So muss der Fussbodenaufbau mit einer Abdichtungssperrschicht vor Feuchtigkeit geschützt werden. Diese Abdichtung ist mit ca 160 Euro schon kein Schnäppchen.

Wie habe ich nun aber meinen Hobbyraum vom Rohbau in ein gemütliches Zimmer umgewandelt?

Am Preiswertesten erschien mir folgende Variante von unten nach oben:
- Abdichtung "Katja"
- Dämmung insg. 130mm, normales Styropor aber geeignet für Fussbodenaufbau
- OSB Platten 25mm
- Trittschalldämmung
- Laminat
- Wände grundieren
- Wände einfach weiß streichen

Am Anfang steht die oben erwähnte Abdichtung. Ich hatte Glück und konnte bei EBay Kleinanzeigen eine komplett neue "Katja" erstehen, deren Verlegung ich ja bereits geübt hatte. Ausrollen, Ausrichten, festkleben (untereinander und an der Wand) und fertig.



Anschließend habe ich die Dämmung ausgelegt. Insgesamt musste ich einen Fussbodenaufbau von 16,5cm erreichen, damit ich keinen Absatz zum (mit Fussbodenheizung ausgestatteten) Flur habe. Bekommen habe ich die für den Boden geeignete Dämmung ganz normal im Baumarkt für leider nicht ganz wenig Geld. Die Fläche und die Dicke summiert sich halt einfach. Um auf 130mm zu kommen habe ich zwei Schichten verlegt, eine in 80mm und eine oben drauf mit 50mm jeweils längs und quer...
Das ist eine recht einfache Arbeit, die Platten mit einem Teppichmesser zurechtschneiden und auslegen. Wenn man das Ganze Reihenweise macht, kann man sogar fast verschnittfrei arbeiten. Die zweite Schicht genauso, nur eben genau um 90Grad gedreht. Man vermeidet damit Kreuzfugen und erhöht die Stabilität des Konstrukts.



Oben auf die Dämmung habe ich dann OSB Platten verlegt, und zwar die stärksten, die ich finden konnte in 25mm. Die sind so stabil, dass die sich auf gar keinen Fall durchbiegen und die Belastung schön auf eine große Fläche verteilen. Es hätten sicherlich auch deutlich dünnere gereicht, aber sicher ist sicher.



Dann kamen die Wände an die Reihe, die ich einfach grundiert habe (Grundierung ist Literweise von Danwood übrig) und anschließend mit normaler weißer Farbe gestrichen. Es gibt zwar Stimmen, dass man das so auf keinen Fall machen darf, wirklich schlüssig begründen kann das aber keiner. Wird schon passen...


Den letzten Schliff bekommt der Raum dann mit dem billigsten Laminat, dass ich finden konnte (genau 3,95 Euro/qm) und ein paar billigen Sockelleisten, die ebenfalls noch von Danwood übrig waren. Die Sockelleisten habe ich aber einfach nur mit Montagekleber festgeklebt. Geht schnell, man muss nicht alle paar cm in den Beton des Kellers bohren und hält auch sehr gut...



Schwups, schon ist man fertig vom Rohbau zum fertigen Zimmer. Insgesamt hat mich das für den 34qm Raum ca 850 Euro gekostet, was ich sehr gut finde. Das ganze funktioniert natürlich nur, wenn der Untergrund, also die Bodenplatte selbst, halbwegs eben und gerade ist. Ist dies nicht der Fall muss man aufwändiger ausgleichen...

Bei aller preisbewusstheit und eventuellen Fehlern bei der Ausführung bietet diese Variante einen weiteren entscheidenden Vorteil... Wenn was ist lässt sich alles ganz einfach wieder raus reißen... 

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