Mittwoch, 30. Mai 2018

Werkbank und Schreibtisch nach Art des Mannes...

Nachdem der Hobbyraum nun endlich fertig ist, muss es nun an die Einrichtung gehen.

Bei der Detailplanung wurde eins deutlich: Mein Hobbyraum ist zu klein!!!
Werkstatt, Schreibtisch, Poolbillard, Couch, Schränke und Whiskybar passen einfach nicht auf 34qm. Ich werde nicht darum herum kommen hier und da doch noch einen Kompromiss eingehen zu müssen... Mal sehen wie.

Eins ist jedoch klar, ich brauche eine Werkbank!

Da das Geld immer knapp ist, ich aber eine "besonders schöne" Werkbank wollte musste ich mich nach alternativen umschauen und die hieß am Ende: Selberbauen...

Wie schwer kann es schon sein ein "Möbel" zu bauen. Ich hatte schnell konkrete Vorstellungen und auch einige Lösungen aus dem Internet, wie die Werkbank denn aussehen könnte. Eine schöne Vollholzvariante, richtig Massiv aber auch praktisch schwebte mir vor. Eine erste Skizze hatte ich schnell erstellt. Natürlich schon mit ganz konkreten Plänen zur Umsetzung.

Der erste Entwurf "meiner" Werkbank (und Schreibtisch)

Dann ging es ans Material besorgen... 7x7cm Lärchenholz gehobelt, Fichtenbalken 5x4cm, drei 22mm OSB Platten, eine 18mm OSB Platte, Schrauben 8x140, Unterlegscheiben, Holzdübel und Parkettlack.
Als Platte für den Schreibtisch wollte (und habe) ich die von einem IKEA Schreibtisch übrig gebliebene wieder verwendet.

Der Aufbau war eigentlich recht unkompliziert, es zeigte sich, dass meine Vorüberlegungen recht gut waren und fast alles so funktioniert hat wie ich es mir dachte.
Zu erst habe ich die Balken für den Sockel auf die richtige Länge gebracht. Dort wo die Balken miteinander verschraubt werden sollten habe ich vorgebohrt und mit einem Forstnerbohrer eine Vertiefung geschaffen, damit die Schraubenköpfe schön versenkt sind. Vorbohren sollte man zumindest den äußeren Balken auf jeden Fall, denn ansonsten kann die Schraube keinen Zug auf den dahinter liegenden Balken entwickeln.
Dort wo sich die Balken berühren habe ich weitere Löcher genau gegenüber gebohrt und dort Holzdübel versenkt. Diese haben keinen großen Einfluss auf die Stabilität (es sei denn man verklebt sie), dienen hauptsächlich für einen festen, verdrehsicheren Sitz der Balken zueinander.


Hier kommen die Holzdübel rein
Fertiges Podest
Die versenkten Schraubenköpfe
Die Ausführung des Sockels ist derart Massiv ausgefallen (keine einfachen "Tischbeine"), weil eine Werkbank wirklich sicher stehen und einiges an Gewicht aushalten soll. Sicherer Stand und gute Gewichtsverteilung in den Boden bekommt man nur durch viel Standfläche hin...

Nachdem der Sockel fertig war habe ich den oberen Rahmen genau gleich gebaut.



Der erste etwas kniffeligere Teil war das Stellen der Stützen. Das Problem ist hier, dass die Stützen einiges an Gewicht haben und "nur" mit einer Schraube von unten gehalten werden. Beim Aufstellen drohten einige doch auszureißen, was nur mit Vorsicht zu verhindern war.


Jetzt kommt die erste Abstellfläche. Selbige muss schon zu diesem frühen Zeitpunkt installiert werden, weil sie aus einem Stück ist (22mm OSB) und nur an den Stellen der Stützen per Stichsäge ausgeklinkt wurde, genau passend übrigens.
Der geneigte Leser wird feststellen, dass die Werkbank genau die Abmaße einer OSB Platte hat (200x60cm) was allerdings Zufall ist. Genau diese Größe brauchte/wollte ich. Die ganze Werkbank wird am Ende ziemlich genau einen Meter hoch sein. So kann ich bequem im Stehen daran arbeiten, oder mit einem Barhocker davor sitzend. Ich glaube man sich hier getrost an der Arbeitsplattenhöhe der Küche orientieren, passt das kann man die Werkbank genauso hoch ausfallen lassen...


Jetzt folgen zwei Schritte, zu erst den oberen Teil mit den Stützen verschrauben, damit die Endgültige Form festgelegt ist. Dann an den langen Innenkante etwa auf halber Höhe jeweils einen Balken angeschraubt, der als Auflager für die mittlere OSB Platte dient. Selbige wird genau wie die untere Platte zu den Stützen passend ausgeklingt und einfach verschraubt.
Je nach Höhe kann es sein, dass zum "einfädeln" der Platte noch einmal der obere Rahmen entfernt werden muss.


Als letztes muss natürlich noch die eigentliche Arbeitsfläche oben drauf. Hier habe ich im Netz einen kleinen Kniff gefunden, nämlich die Platte aus zwei OSB Platten zu bauen. Warum? Ganz einfach:
Erstens ist die Oberfläche einer Werkbank stets harten Bedingungen ausgesetzt und wenn die Fläche aus zwei Platten besteht kann man die obere (dünne und damit deutlich billigere) Platte einfach austauschen.
Zweitens kann man so die "starke" Grundplatte mit dem Rahmen verschrauben und anschließend die dünnere Platten von unten befestigen und hat somit keine störenden Schrauben auf seiner Arbeitsfläche.

Fertig... Na ja fast...
Das einzige was ich nicht bedacht hatte war die Größe meiner in der Werkzeugbank unterzubringenden Werkzeugkiste... Die war zu groß für die Fächer und ich musste die mittlere Fläche noch einmal anpassen. Das ist aber gar nicht weiter schlimm, denn so kommt man sehr bequem an das Werkzeug.

Hier kann man auch das Auflager für die mittlere Platte sehen

Fertige Werkbank mit integrierter Werkzeugkiste
Zu guter letzt habe ich die raue (und Splittergefahr bergende) Oberfläche der OSB Platte mit mehreren Schichten Parkettlack versiegelt. Der ist schön hart und unempfindlich. Übrigens das Lärchenholz lasse ich unbehandelt, es ist von Natur aus sehr beständig und sieht so roh doch am besten aus.

Nach dem gleichen Prinzip habe ich dann den Schreibtisch gebaut, wobei bei selbigem natürlich die vordere Kante des unteren Rahmens fehlt...

Schreibtisch
Schon toll, wenn man sieht wie die eigenen Vorstellungen Realität werden. Mir gefällt das Ergebnis extrem gut und was die Stabilität angeht brauche ich mir keine Sorgen machen.

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