Donnerstag, 28. März 2019

Das dritte Bad

Der letzte Eintrag ist nun schon etwas her, die Terrasse liegt schon eine Weile und man könnte meinen, dass seit dem nichts passiert ist. Es ist sogar sehr viel passiert, vieles davon hat aber nichts mit dem Haus zu tun, weswegen es etwas stiller hier wurde.
Dies ändert sich nun wieder...

Wer diesen Blog verfolgt hat bereits mitbekommen, dass unser Haus ein drittes Bad im Keller bekommen wird. Manche werden sich nun fragen wozu eigentlich dieses dritte Bad, und warum die aufwändige Planung dafür, zwei reichen doch.

Prinzipiell natürlich wahr, aber ich habe einen großen Hobbyraum im Keller, in dem zukünftig auch die ein oder andere Party stattfinden wird. Wenn die Gäste (oder man selbst) immer erst hoch ins Haus müssen ist das nicht sehr schön. Außerdem fröne ich meinem Hobby dem MTB Fahren, was bedeutet, dass ich durchaus einmal etwas dreckiger nach Hause komme und so unten im Keller duschen kann ohne den ganzen Dreck mit nach oben zu schleppen.

Wie das Bad mal aussehen soll kann man unten bewundern.
So soll das Bad mal aussehen

Da der Keller ja von uns im Rohbauzustand übernommen wurde waren natürlich jede Menge Vorarbeiten nötig.
Zu erst das Stellen der Wände...
Verlegung der Wasser-/Abwasserleitungen...
Dann das anbringen des Vorwandelementes für das WC...
Einbringen des Rohfussbodens mit Abdichtung, Dämmung, Fussbodenheizung und Estrich...

Eines der Ersten Bilder, Rohbau, man kann gerade so den Raum als solches erkennen
Installation Vorwandelement WC incl Wasseranschluss und Abwasser
Vorwandelement fertig

Dämmung bereit für Fussbodenheizung
Fussbodenheizung verlegt (coole Arbeit, hätt ich den ganzen Tag machen können)

Estrich (der einzige Teil, den eine Firma gemacht hat)

Bis auf den Estrich, den wir zusammen mit dem Haus für sehr wenig Geld haben legen lassen, ist alles komplett in Eigenleistung entstanden. Diesen Stand hatte dieser Raum nun quasi seid dem Einzug. Er wurde zwischenzeitlich einfach als Abstellraum genutzt.

Da nun der Winter die Arbeiten an den Außenanlagen endgültig unterbrochen hat habe ich mich daran gemacht den Raum in ein nutzbares Bad zu verwandeln. 

Als erstes musste ich die Vorbauwand für das WC noch einmal auf machen, da hatte sich ein Fehler im Wasseranschluss eingeschlichen, den musste ich natürlich korrigieren.

Vorwandelement noch einmal auf machen um eigenen Fehler zu korrigieren
Dann mussten die noch übrigen Stoßkanten der Gipskartonplatten verspachtelt werden. Keine sehr schwierige Aufgabe, zumal das ja unter Fliesen verschwindet und daher nicht so extrem genau gemacht werden muss.
Verspachteln (die Kanten oben wurden natürlich auch noch verspachtelt)
Vorbauwand wieder zu, verspachtelt und WC "Probeaufgehängt"
Natürlich hatte ich mir beim Erstellen der Wände und auch beim Verlegen der Wasserleitungen etwas gedacht. Leider stellte sich nun heraus, dass einiges doch nicht ganz zu Ende gedacht war... Klar, man macht das ja auch alles zum ersten Mal.
Mein Gedanke im Fall der Dusche war es, die Leitung unter der Dusche zu verlegen, eine Stützenkonstruktion (wie man sie in jedem Baumarkt bekommt) zu installieren, auf selbige dann die Duschtasse montieren und so im Zweifelsfall an die Leitungen heran zu kommen. Als es dann soweit war, die Machbarkeit und die benötigten Materialien tatsächlich zu evaluieren stieß ich doch auf kleine Problemchen. Bei der Variante mit der Duschwanne ist es recht schwierig eine zuverlässige Abdichtung hin zu bekommen, zum einen weil die Duschboards natürlich nur Standard Maße haben, von denen alle nur leidlich in meine "wird schon passen" Nische hineingehe würden. Zum anderen weil diese Tassen ja nicht flächig aufliegen und damit immer irgendwie etwas arbeiten wenn man sie betritt.
Ich musste/wollte also umdenken und entschied mich nach ellenlanger Recherche dazu doch eine Bodentiefe Dusche einzubauen mit einem überfliesbaren Duschboard. Das ganze hat nur Vorteile:
Die Duschboards gibt es in vielen Größen, einige sogar zuschneidbar, so dass man selbiges exakt an meine krummen Maße anpassen kann.
Diese Boards sind alle schon abgedichtet, man muss also nur noch die Ränder mit Dichtband abdichten und an die Wände anbinden, dann passt das.
Das Konstrukt wird vollflächig unterlegt, es ist also Druckstabil und bewegt sich nicht mehr.
Einziger Nachteil, einmal eingebaut kommt man nicht mehr an die Rohre ohne alles raus reißen zu müssen.

Da soll mal die Dusche hin

Das prinzipielle Vorgehen war nun klar, nun ging es an die Realisierung.
Mittels XPS Platten (weil Druckstabil) habe ich einen Unterbau gebaut, der alle Rohre schön umschließt und auch gleich den Ablauf der Dusche enthielt. War ein wenig frickelig, aber machbar. Vor allem das Hantieren mit dem Bauschaum ist immer wieder lustig. Der Bauschaum wird an dieser Stelle benötigt, um die Rohre zu fixieren und alle Holräume sicher auszufüllen. Zusätzlich fixiert er die Unterkonstruktion in ihrer Position. Das schwierigste war den Abfluss in der benötigten Höhe und auch waagerecht zu halten. Der Schaum übt leicht Druck aus und verschiebt das Rohr immer wieder.

Der Unterbau für das Duschboard aus XPS
Ist der Unterbau fertig kann das zurecht gesägte Duschboard (bestellt bei einem großen Onlinehändler, der mal mit Bücherversand angefangen hat) mittels Fliesenkleber auf die Unterkonstruktion geklebt werden. Diese Boards haben normalerweise das Gefälle schon eingearbeitet, so lange der Untergrund waagerecht ist bekommt man fast automatisch die richtige Position.
Eingebautes Duschboard
Jetzt folgt der wichtigste Schritt, die Abdichtung. Man muss die Dusche komplett mit Dichtfarbe streichen, welche in den Ecken und Kanten mit speziellem Dichtband verstärkt wird. Das ist nötig, weil Fliesen und vor allem Fugen nicht zu 100% Wasserdicht sind und somit Wasser aus der Dusche in Wände oder Unterkonstruktion gelangen könnte mit all den negativen Folgen. Ich erspare mir eine detaillierte Beschreibung, ist nicht wirklich schwer, sollte nur Gewissenhaft erledigt werden.

Dusche komplett abgedichtet
Dann beginnen die Fliesenarbeiten. Das ist gar nicht soooo schwer, aber vor allem im Detail dann doch sehr sehr aufwändig und langwierig. Als Laie passieren einem einfach verschiedene Sachen, auf die der Profi sicher sofort achten würde. Zu erst wären die unterschiedlichen Fliesenstärken, wie in meinem Fall. Die schwarzen Akzente (eigentlich Bodenfliesen) sind deutlich stärker als die weißen Wandfliesen, was bedeutet wenn man selbige einfach an die Wand klebt, dann ergibt sich ein unschöner Höhenunterschied. Kann man alles ausgleichen, kostet aber Zeit. Dann bleiben in den Ecken gern sehr schmale Streifen übrig, so 1 bis 2 Zentimeter, die von der letzten Fliese bis in die Ecke fehlen. Sowas bekommt man sehr schlecht auf dem üblichen Weg gebrochen, muss man schneiden... Wieder Zeit weg. Dann müssen die ganzen Anschlüsse ausgespart/gebohrt werden. Keine sehr angenehme Arbeit bei Feinsteinzeug. Außerdem... Einmal vermessen, Fliese Schrott... Eckprofile legen, auch so ein Thema, die blöden Teile bleiben einfach nicht da wo sie sollen... Zu guter Letzt sollen natürlich alle Fliesen in Waage zueinander sein und alle Fugen schön gleich. Blöd nur, dass die Fliesen selbst einer gewissen Toleranz unterliegen und man ganz schön ausmitteln muss um das gestecke Ziel zu erreichen.

Zuerst die Akzente, anschließend die oberste Kante (damit auf jeden Fall eine ganze Fliese den oberen Abschluss des Fliesenspiegels bildet)

Danach unten bis zum Boden

Erste Etappe fertig
Irgendwann liegen dann die Fliesen so wie man sie haben will und dann kommt das Verfugen. Hier macht Übung den Meister... Die Fugenmasse in die Fugen drücken ist einfach, ich habs mit nem normalen Spachtel gemacht, eigentlich nimmt man dazu einen Rakel, den hatte ich aber gerade nicht da.
Sind alle Fugen voll, heißt es den richtigen Moment abwarten (nicht zu kurz und nicht zu lang) und man kann mit einem Schwamm und mäßig viel Wasser die Fugen glätten, ausarbeiten und abwaschen. Nicht ganz einfach, man braucht neben dem richtigen Zeitpunkt auch das richtige Gefühl um nicht zu viel Masse abzutragen, aber doch die Überreste sauber zu entfernen. Man sollte das vielleicht mal an einer Fläche üben, an der es nicht so wichtig ist wie das Ergebnis aussieht.

Teilverfugt
Sind die Wände fertig kann man den Fussboden Legen, das hatte ich ja schon ausreichend geübt und ging damit flott von der Hand. Immer drauf achten, vorher ausmessen wo welche Fliese zu liegen kommt, sonst hat man die oben erwähnten und unschönen 1 bis 2 Zentimeter Streifen am Rand.

Sanitärobjekte Hängen
Anschließend alle Ecken und die Sanitärobjekte schön mit Silikon verfugen (Gott wie ich das hasse und wirklich schön isses auch nicht geworden, da muss ich irgendwann noch mal ran) und fertig ist der Wellnessbereich im Keller...
Es fehlen natürlich noch Kleinigkeiten wie eine ansprechende Beleuchtung, der Regler für die Fussbodenheizung, ein Spiegel, Toilettenpapierhalter usw. usw. Alles Kleinigkeiten, das kommt dann jetzt so nach und nach.
Wenn alles fertig ist gibts noch ein abschließendes Bild.

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