Dienstag, 8. März 2022

Das Gartenhaus - Normal kann jeder

Nach ewigen Zeiten und vielen Dingen, die erledigt oder noch in Arbeit sind gibt es mal wieder ein Update.

Die Gartengeräte werden mehr, die Bewässerung gehört anständig überdacht und zusätzlich brauchten die Kinder mehr "Spielzeug"... Was lag also näher das Garten-/Spielhaus umzusetzen.

Eine Idee geisterte schon länger in meinem Kopf, ein Gartenhaus, welches quasi das Spielhaus der Kinder integriert. Das spart Platz und sieht cool aus. Meine ursprünglichen Pläne waren sogar noch viel höher gesteckt, als das was es nun letztlich geworden ist, aber ich denke das jetzige Ergebnis ist immer noch sehr nett zum Spielen.
Leider gibt es das was da in meinem Kopf so rumschwirrte nicht von der Stange... Ich musste also wieder ran und alles komplett von Grund auf selbst designen und umsetzen. Ingenieurherz was willst du mehr.

Angefangen hat alles mit einer einfachen Bleistiftskizze um das Haus grob zu positionieren. Anschließend habe ich einen Balkenplan für das Gartenhaus erstellt. Stabil war dabei die Maxime und die Holzpreise waren noch nicht soooo abartig abgehoben wie heutzutage. Ein Balkenplan hilft einem enorm das nötige Material im Blick zu halten und um eine Einkaufsliste erstellen zu können.

Als die Gedanken alle sortiert und soweit nötig aufgeschrieben waren, ging es ans Material besorgen und anfangen. Und es brauchte einiges an Material aber auch neue Werkzeuge.
Als erstes Fundamente herstellen. Das Gartenhaus steht auf 8 Fundamenten, 30x30x80cm, was denke ich OK sein sollte. Ich habe die unteren Balken zugeschnitten, positioniert, die Stützen montiert und selbige dann in dieser Position betoniert. Auf diese Art und Weise passt auch nach dem betonieren alles perfekt.

Als der untere Rahmen fertig, also der Beton abgebunden hatte, ging es gleich weiter und ich erstellte Wand um Wand "streng" nach dem von mir erstellten Balkenplan. Dieser Balkenplan zeigte alle vier Wände mit allen Maßen und den genauen Positionen. Natürlich ist das Material Holz und ich bin kein Zimmermann oder Schreiner, Millimeter genau ist das am Ende nicht.


Auf die Wände kommen dann Dachpfetten (ich hoffe die heißen so) und darauf dann ein Flachdach aus OSB Platten. Alles natürlich mit entsprechend langen Schrauben miteinander verbunden.
Das Flachdach bekam dann eine kaltklebende Bitumen Abdeckung, wovon ich leider keine Fotos habe, weil ich vor dem Regen fertig werden wollte. Keine sehr schwierige Sache, wobei das sicher nicht sehr professionell ausgeführt wurde, möglicherweise muss ich da in ein paar Jahren wieder ran...


Als Wände (also die Grundkonstruktion) und das Dach fertig waren ging es ans Eingemachte. Seitlich habe ich eine erhöhte Plattform angebaut, welche sich auf zwei zusätzlichen Fundamenten abstützt. Spätestens jetzt wird auch klar, wofür dieser einzelne hervorstehende Balken gedacht war. Die Plattform ist recht simpel konstruiert und mit Holzdielen belegt.
Um das Gartenhaus schon einmal winddicht zu bekommen habe ich eine Unterspannbahn einmal außen rum gelegt. Ist Winddicht, Wasserabweisend und schnell montiert.


Die Rutsche gab es für n 10er bei Ebay Kleinanzeigen

Zusätzlich wollte ich unbedingt Fenster in meinem Gartenhaus, und zwar so viele wie möglich. Klar, Fenster schränken die Möglichkeiten ein, Dinge an Wände zu stellen (was in einem Gartenhaus ja die Regel ist) und klar, die gehen auch mal schnell kaputt wenn man da mit Werkzeug hantiert, aber ich wollte das unbedingt. Allen Nachteilen zum Trotz, das Haus sollte von außen schön und von innen Hell werden. Dafür braucht es Fenster...
Ich habe mir alte Holzfenster bei Ebay-Kleinanzeigen besorgt, die waren kostenlos und hatten die richtige Größe. Nach ein wenig Aufarbeitungsarbeit sehen die auch wieder tip top aus. Eingebaut habe ich sie ganz simpel, indem ich selbige in einen Rahmen geschraubt habe. Um das dann halbwegs dicht zu bekommen ist die Unterspannbahn mit den Fenstern verklebt.

 Das eigentliche Ziel, den Kindern mehr "Spielsachen" zur Seite zu stellen darf natürlich nicht außer Acht gelassen werden. Also gab es mal so eben nebenbei ein Schaukelgerüst mit Nestschaukel. Das Gerüst ist theoretisch so breit dass zwei normale Schaukeln nebeneinander passen würden (müsste noch etwas angepasst werden), die Kids haben mit der Nestschaukel aber so viel Spass, dass das wahrscheinlich so bleibt.

Tja und dann war das eigentliche Spielhaus an der Reihe...
Ich wollte nicht so ein einfaches von der Stange, komplett rechtwinklig und gerade und... langweilig. Ich wollte was schön krummes, richtig windschief, hässlich... Einfach als hätten es die Kinder höchstpersönlich zusammengeschustert.
Es gab also KEINEN Plan...
Es gab KEINE Vorstellung des Endergebnisses...
Es gab NUR ein ach das wird schon passen!

Das gesamte Holz für das Spielhaus habe ich kostenlos von einem Abriss bekommen. Was da für Werte entsorgt werden... Abartig. Nur mit ner Stichsäge bewaffnet und dem Willen es schön krumm und schief zu bekommen (was gar nicht so einfach ist... Schief bauen ist SCHWER!) legte ich los und baute Wände.
Diese Wände verkleidete ich dann mit dem alten Holz in allen Richtungen. Ein paar Plexiglas Fenster und ne Tür habe ich auch noch eingebaut. Soll ja schließlich ein Haus und kein Bunker sein.

Anschließend das Ganze mit Holzschindeln gedeckt um den Stil beizubehalten. Übrigens das einzige (neben den Plexiglasscheiben und den Schrauben) was ich kaufen musste.
Als Geländer habe ich einfach ein paar Abfall-Buchenstücke aus dem Wald genommen. Das ist als einzelner Pfosten nicht sehr stabil, aber sie stützen sich gegenseitig ab und sind "über Eck" montiert was am Ende ein sehr stabiles Geländer ergab.
Die ersten Teile der Verkleidung sind dran, man sieht auch wie die Unterspannbahn mit den Fenstern verbunden ist

Als das Spielhaus fertig gewesen ist und die Kinder glücklich konnte ich mich wieder dem eigentlichen Gartenhaus widmen. Dem fehlte ja noch eine anständige Wandverkleidung.
Das hatte ich mir zwar einfacher vorgestellt, funktionierte dann aber gut. Da Holz teuer und bearbeitetes Holz noch mal teurer ist hatte ich beschlossen die Rombusleisten für die Verkleidung selbst herzustellen. Ich habe also Terrassendielen besorgt und selbige dann mit einer Tischkreissäge so zurechtgeschnitten, dass Rombusleisten herauskamen.
Diese Leisten habe ich dann mit den Terrassenclips, die ich bereits mehrfach verwendet habe an die Wände geschraubt. Eine Zeitaufwändige und kleinteilige Arbeit, wobei sich der Aufwand hier in der -aus meiner Sicht- unübertroffenen Optik niederschlägt.




Das ist der Eingang zum Gartenhaus, quasi auf der Rückseite des Spielhauses


Endlich fertig... Hat gefühlt ne Ewigkeit gedauert. Aber das Ergebnis ist in meinen Augen top.




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