Mittwoch, 12. Juli 2017

Laminatverlegen im Akkord (Eigenleistung #1)

Nun, da wir unsere eigenen Herren im Haus sind müssen wir die letzten Arbeiten erledigen, bevor wir eindgülltig einziehen können.

Drei große Themen müssen wir noch abarbeiten:
1) Laminat im ganzen Haus verlegen, zumindest dort wo keine Fliesen sind
2) Innentüren setzen
3) Waschtische und Duschkabinen anbringen
4) alle möglichen Kleinigkeiten wie Anschließen der Regenleitungen an die Abwasserrohre, erste Umzugsschäden an den frisch gestrichenen Wänden beseitigen, Großputz, usw., usw...

Hier nun also die Beschreibung wie ich Laminat verlegte.

Als erstes fragt man sich ja, warum wie dies selber machen, denn immerhin hätte das Danwood auch für uns tun können. Das stimmt, aber für die standard Serie Laminat hätten wir 20 Euro Aufpreis pro Quadratmeter zahlen müssen. Macht bei ca. 90 qm mal eben 1800 Euro... Zusätzlich...
Für 20 Euro pro Quadratmeter bekommt man schon recht gutes Laminat und eine Gutschrift für das entfallen des Bodenbelages gibt es ja auch noch. Am Ende ist man dann sogar billiger als der im Standard verlegte Teppichboden.
Die Arbeit, die man selbst erbringen muss, bleibt in dieser Rechnung natürlich unberücksichtigt.

Also, Laminat selber verlegen... Kann ja nicht so schwer sein, haben vor uns ja schon tausend andere Leute gemacht.

Das von uns ausgewählte Laminat heißt "Eiche geschliffen" aus der 400er Serie von Parador.




Selbiges Laminat haben wir für 15 Euro pro qm bei Obi gekauft, einfach weil der Obi neben dran ist und das Laminat in ausreichender Menge auf Lager hatte.
Vor dem Verlegen steht aber der Transport nach Haus an, und dann das hineintragen... Kleiner Tip an mögliche Nachahmer: Lasst euch das Zeug liefern, das spart zwar das Schleppen ins Haus nicht, der kraftraubende Transport entfällt aber... (alles von der Palette im Baumarkt auf Einkaufswagen, dann vom Einkaufswagen ins Auto und selbiges damit völlig überladen, dann wie auf rohen Eiern nach Hause fahren und dann alles rein schleppen)
Erste Erkenntnis: Laminat ist schwer!!!


Hat man alles im Haus kann man los legen... Na ja fast, es ist schon einiges an Vorarbeit zu leisten. In unserem Fall wurde ein Betonestrich verlegt, der immer noch etwas Feuchtigkeit abgeben kann, weswegen wir eine Dampfsperre (oder Feuchtigkeitssperre, ich weiß bis heute nicht wo der Unterschied liegt) verlegen mussten. Eine einfache PE Folie direkt auf den Estrich gelegt erfüllt diesen Zweck. Ich glaube nicht, dass ich dies zu 100% korrekt ausgeführt habe, denn ich habe die Folie tatsächlich einfach in den Raum gelegt und nicht mit den Wänden verbunden. Ich glaube das hätte man noch tun müssen... Egal, wird auch so OK sein, schließlich kann Feuchtigkeit ja über den Rand entweichen.
Auf diese Folie kommt dann eine geeignete Trittschalldämmung. Hier gilt es aufzupassen, denn es gibt viele Sachen am Markt, sehr wenige sind für Fussbodenheizungen geeignet, vor allem die, die etwas dicker sind. Solche dickeren Varianten wollten wir eigentlich verwenden, um die höheren Fliesen auszugleichen. Das war so nicht möglich und wir werden nun mit einer Kante leben.


Feuchtigkeitssperre mit darüber liegender Trittschalldämmung
Jetzt liegt also die Folie und die Trittschalldämmung...
Also ran ans Laminat!!! Fast, denn jetzt muss man erst einmal rechnen. Die einzelnen Laminatbretter haben eine bestimmte Länge und ein einzelnes Brett darf eine bestimmte Länge nicht unterschreiten, weil es sonst nicht fest sitzt. Normalerweise ist dies kein Problem, es sei denn es ist wie bei mir, denn am Ende einer Laminatreihe würde bei mir eine ca. 5cm große Lücke bleiben. Zu kurz um ein neues Stück einzusetzen. Das bedeutet, ich muss das erste Brett derart kürzen, dass die Lücke am Ende gößer wird und damit das letzte Stück dann groß genug ist. Bei sich veränderden Raumbreiten (Bodentiefe Fenster) manchmal eine ganz schöne Rechnung.
Die selbe Rechung sollte man im übrigen auch in die andere Richtung anstellen, am Ende einen ein Zentimeter breiten Streifen einsetzen zu müssen ist nicht gerade toll...

Der Anfang im Wohnzimmer ist gemacht
Hat man dann das richtige Maß errechnet und sich gut überlegt wo und wie man anfängt geht es dann tatsächlich los.
Bretter auslegen, miteinander verbinden (meistens ein so genanntes Klick System) und dabei immer ca. einen Zentimeter Abstand von der Wand lassen. Diesen Abstand am besten mit ein paar Holzklötzchen fixieren, damit sich die einmal verlegten Bretter nicht mehr bewegen bei den weiteren Arbeiten. Hat man das Ende einer Reihe erreicht und man hat Glück, dass das Brett an einer geraden Wand ohne Winkel endet, dann kann man das Brett einfach abschneiden. Ich empfehle einen Laminatschneider, der macht nicht so viel Dreck und das zurechtschneiden geht sehr schnell.
Muss man irgendwelche Winkel, Vorsprünge oder sonstige Sachen ausgleichen bleibt einem nichts anderes Übrig als beispielsweise mit einer Stichsäge die Bretter zurecht zu sägen.
Normalerweise wird einem dazu geraten, die Erste Reihe ganz besonders umsichtig und genau zu verlegen und auszurichten. Ich fand das aber unpraktikabel, vor allem weil die Bretter wieder auseinander gehen wenn man versucht eine einzelne Reihe zu bewegen. Ich habe also drei oder sogar vier Reihen gelegt und diesen Block dann ausgerichtet. Hat sehr gut funktioniert. Für das Ausrichten habe ich einen Laser-Entfernungs-Messer verwendet und von der letzten Kante des Laminats zur gegenüberliegenden Wand gemessen. Das bereits verlegte Laminat habe ich dann mit kräftigem Drücken und ein paar sanften Hammerschlägen so ausgerichtet, dass die Verlegekante parallel zur entsprechenden Wand liegt. So ist sicher gestellt, dass die letzte Reihe über die komplette Breite gleich breit ist. Ein schiefes zurecht schneiden entfällt auf diese Weise. 
Bei Danwood hat man dabei aber Glück, denn die Wände sind in den aller meisten Fällen gerade und rechtwinklig zueinander.

Es braucht eine Weile, aber irgendwann kommt man hinter die Funktionsweise und wird damit immer schneller und genauer. Für das Wohnzimmer habe ich noch einen ganzen Tag gebraucht, das OG habe ich dann in demselben Zeitraum verlegen können.

Wohnzimmer fertig

Gästezimmer fertig

Zimmer 2 im OG
A propos OG, hier habe ich das Laminat durchgehend verlegt, dass bedeutet wir werden keine Schwellen oder Übergänge im Laminat zwischen den einzelnen Räumen haben.
Um das realisieren zu können nimmt die Rechenarbeit aber exponentiell zu, denn dieses Mal muss man ja nicht nur ausrechnen wo in einem Raum das Laminat endet, sondern für alle Räume gleichzeitig. Das geht kaum noch im Kopf, weil man einfach den Überblick verliert. Aufschreiben hilft...
Ebenso muss sehr genau gearbeitet werden, denn die Laminatreihen aus verschiedenen Räumen müssen auf den Millimeter genau zusammenlaufen. Hier hilft einem wieder die Maßgenauigkeit bei Danwood, das macht es etwas einfacher.
Ich hatte sogar Glück und es ist genau aufgegangen (Foto unten stehend). Nur an der Kante zum Treppengeländer hatte ich mich vertan, so dass ein 3cm Streifen übrig geblieben ist. Es war etwas kniffelig diesen Streifen einzusetzen, aber es sieht gut aus und so direkt am Treppengeländer stört es auch niemanden.
Laminat durchgehend verlegt
In insgesamt 3,5 Tagen habe ich es geschafft die 90 qm im kompletten Haus zu verlegen, komplett allein...
Fazit dazu: eine machbare aber nicht ganz einfache Arbeit. Es gibt viel zu beachten, es ist körperlich belastend und man darf den Zeitaufwand nicht unterschätzen. Ich würde es aber wieder machen, man kann doch einiges an Geld sparen. Ich hatte noch nie zuvor Laminat verlegt, mir alles nötige mit YouTube angeeignet (kein Witz) und bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Allerdings würde ich das nächste Mal vorher den Estrich genauer auf Ebenheit checken. Gerade um die Lüftungsauslässe musste ich einiges nacharbeiten damit alles schön gerade ist.

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