Mittwoch, 10. Februar 2016

Analyse Beratungsgespräch Fingerhaus

Wenn ich ehrlich bin habe ich keine Ahnung, wie wir zu Fingerhaus gekommen sind, ich glaube ich habe über das Netz einfach etwas Infomaterial bestellt und über diese Nummer haben die sich dann bei uns gemeldet.

Das Gespräch mit dem Herren war das erste, welches wir zu Hause geführt haben. Es lief eigentlich wie alle anderen Gespräche auch, zu allererst wird einem die Firma kurz vorgestellt. Natürlich nicht ohne die üblichen wir-sind-die-Besten, wir-bauen-am-meisten und wir-bauen-am-preiswertesten Sprüche zum Besten zu geben, welche mittlerweile ziemlich wirkungslos an uns abprallen.
Wir unterhielten uns aber recht nett, wobei es eigentlich nie um unser Haus ging. Der Berater wurde allerdings nicht müde uns die Vorteile einer heimischen Fertigung unter die Nase zu reiben, das ging sogar so weit, dass er die Tschernobyl Katastrophe mit ins Spiel brachte. Man könne schließlich nicht wissen woher die Konkurrenz ihr Holz bezieht... Das Ganze gepaart mit dem: "Die Gesundheit ihres Kindes muss ja wohl an erster Stelle stehen" Totschlagargument machte den Mann für mich ein wenig unsympathisch -um es vorsichtig auszudrücken-.
Natürlich kamen wir irgendwann auf das Budget zu sprechen und hier schluckte der Mann sichtlich. Das wäre mit Fingerhaus kaum machbar, aber er würde uns einen Finanzberater empfehlen, mit dem wir das Budget tatsächlich einmal festlegen können, abseits unserer eigenen Überlegungen. Das fand ich nicht schlecht, auf der Suche nach so einem Berater waren wir sowieso. Er machte uns Hoffnungen, das wir das Budget vielleicht etwas erhöhen könnten, da so ein Finanzberater auch abseits den Bedingungen einer einzelnen Bank schauen könne.
Sobald das Budget mit eben diesem Berater festgelegt wurde sollen wir uns noch einmal melden und dann würde man weitersehen.

Nach dem sehr guten Gespräch mit dem Finanzberater zementierte sich unser selbst errechnetes Budget, so dass wir dem Berater von Fingerhaus keine viel besseren Nachrichten überbringen konnten. Daraufhin versprach er uns ein Konzept auszuarbeiten, welches Dank Eigenleistung auch in dieses Budget passt.

Nachdem ich dem Berater unser, eigentlich schon von beginn an feststehendes Budget, übermittelt hatte meldete er sich und bot uns an ein Aktionshaus von Fingerhaus zu bauen. Es gäbe nur ein paar Einschränkungen...
So sollten wir einen so genannten Kompaktkeller bauen. Dahinter verbirgt sich nichts anderes als das Grundmodell eines Kellers ohne Treppe innerhalb des Hauses und die Dämmung sollten wir in Eigenleistung anbringen, wobei das Material gestellt würde. Aber wozu das Ganze??? Nun ja, wenn der Keller keine direkte Verbindung zum Haus hat, dann erreicht man für das Haus ohne weiteres den geforderten KfW Standard, denn aufwendige Dämmung innerhalb des Kellers um die beheizten von den unbeheizten Räumen zu trennen entfällt. Die Treppe könne man, nachdem man dann die Behörden getäuscht hat um seinen KfW Kredit zu bekommen, einfach nachrüsten... Prima, damit hätte ich dann anschließend einen technisch unsauberen Keller, der mir das komplette Haus kalt macht (vom rechtlichen Standpunkt mal ganz zu schweigen)...
Das nächste Wundermittel, um unser Budget zu erreichen, wären Eigenleistungen... Klar, so n bissl Tapezieren geht schon und n Laminat bekomme ich auch verlegt, sogar in annehmbarer Zeit. Aber nein, wir sollten zusätzlich noch im Obergeschoss und in der Geschossdecke dämmen, die Gipskartonplatten anbringen und das Ganze verspachteln. Die Dampfsperre (meiner Ansicht nach eines der wichtigsten "Bauteile" überhaupt) fiele natürlich auch in meinen Verantwortungsbereich. Wer hier Fehler macht kann das Haus auf lange Sicht extrem schädigen, ich wäre ja mal gespannt wie das mit der 30Jährigen Garantie aussieht wenn man Schimmel im Gebälk hat und die Dampfsperre in Eigenregie entstanden ist... Wie war das: "Bauen ist Vertrauenssache...". Ich könnt Kotzen!
Damit aber nicht genug, wir hätten auch noch nicht eine Fliese im Haus, die man natürlich alle selbst besorgen und verlegen müsse. Da fallen die Sanitärinstallationen, die eben auch noch fällig wären schon gar nicht mehr ins Gewicht..

Also wenn ich ehrlich bin, dann hatte ich mir von Fingerhaus mehr versprochen als ein Ausbauhaus zu einem Preis, der nur wenig unter dem einer bezugsfertigen Alternative liegt.
Vor allem bei den vielen Versprechungen.


Fingerhaus ist damit auch raus...

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