... ein reißerischer Titel, ja, aber so manches Mal komme ich mir echt so vor als ob
die Leute mich nicht verstehen wollen, es selbst nicht blicken oder ich am Ende
tatsächlich der bin der einfach nicht durchblickt.
Sehr oft geht es mir so bei der Kommunikation mit den verschiedenen Beteiligten.
Beispiel 1 Keller:
In allen Angeboten war bisher ein so genanntes Aushubpacket dabei, selbiges hat einen
bestimmten Wert und beinhaltet letztlich den Aushub des Kellers, eine Sauberkeitsschicht,
eventuell bereits verschiedene Entwässerungen und das spätere Anfüllen an den
Keller. So weit so gut, aber durch verschiedene Stimmen, vor allem im Netz, war
ich vorgewarnt, dass es meist anders kommt... Und sie könnten recht behalten, denn
in allen Angeboten steht so ein netter Weichmacher wie "Abgerechnet wird
am Ende nach tatsächlichem Aufwand" und "Eventuelle Deponiekosten
sind nicht berücksichtigt".
Prima, ich habe also ein Angebot, das für mich null Aussagekraft hat und einen Verkäufer,
der mir versichert, "... das hätte bisher immer gereicht!". Wer trägt
denn das Risiko wenn es am Ende doch nicht reicht? ICH, und zwar ICH ganz
alleine und der Zeitpunkt, an dem dies zu Tage tritt ist einer, an dem ich
keine andere Wahl habe als die Mehrkosten irgendwie aufzutreiben. Frage ich spezifisch nach bekomme ich nur wieder komische Aussagen. Bauen sei Vertrauenssache. Das mag ja sein, nur Vertrauen muss man sich verdienen und bisher glänzt da niemand...
Bin ich so unnormal, dass ich dieses von mir allein getragene Risiko minimieren möchte? Ich soll einen Hausvertrag
unterschreiben ohne dass jemand je das Grundstück und die tatsächlichen
Gegebenheiten gesehen hat. Bodengutachten sollen erst nach dem ersten
Architektengespräch erstellt werden... Da ist es VIEL zu SPÄT!!! Was wenn da
raus kommt, dass jemand Öl auf unserem Grundstück verklappt hat und wir den
gesamten Boden auf 5m austauschen müssen? Das würde unser Budget derart
sprengen, dass wir schlicht und ergreifend kein Haus bauen können. Und ein
Ölverseuchtes Grundstück bekommt auch nicht wieder verkauft. Auf die Reaktion
der entsprechenden Hausbaufirma wäre ich in diesem Fall gespannt, denn mündliche Zusicherungen
(schriftlich bekommt man sowas ja nicht), dass man den Vertrag auch wieder
Rückgängig machen könne, wenn irgendetwas nicht passt, sind dann plötzlich
nichts mehr wert! Der Vertrag gilt!
Konsequenz:
Wir werden auf jeden Fall ein Bodengutachten erstellen lassen, und zwar sofort
nachdem wir das Grundstück zugesichert bekommen und noch BEVOR wir das
Grundstück tatsächlich kaufen...
Beispiel 2 Bodenaustausch
Für unser Baugebiet existiert bereits ein Bodengutachten, welches zur Erschließung
desselben erstellt wurde, um die nötigen Arbeiten dafür abzusichern. Nun wird in
diesem Bodengutachten davon gesprochen, dass der Boden generell nicht sehr
tragfähig sei und man deswegen unter einer Bodenplatte 50cm Tragfähiges
Material einbringen und im Falle von Streifenfundamenten sogar auf 1m gegründet
werden müsste. Alles klar, da weiß man doch Bescheid...
Denkste!!
Denn alle Angebote bisher enthielten trotz explizitem Hinweis diesen Bodenaustausch
NICHT! Die einen taten es ab mit einem: "Ach quatsch, das sieht man ja
dann bei dem Bodengutachten für ihr Grundstück." Ja klar sieht man das
dann, damit weiß ich aber im Moment immer noch nicht, wie viel mich dieser Spaß
kostet. Andere wiederum redeten sich damit raus, dass mit "Anwendung einer
Bodenplatte" der Keller nicht gemeint ist, und man das daher in unserem
Fall nicht bräuchte. Häää??? Der Keller steht doch auch nur auf einer
Bodenplatte...
Jetzt war ich es, der den Ersteller des ursprünglichen Bodengutachtens ausfindig gemacht
und ihn gefragt habe, wie das denn gemeint wäre mit der Bodenplatte. Natürlich
bestätigte er mir meine Sicht, dass auch ein Keller entsprechend gegründet
werden MUSS. Soviel zu den so genannten Experten. Hätte ich mich auf die
Aussagen aus dem Angebot verlassen würden entweder wieder zusätzliche nicht
unerhebliche und ungeplante Kosten auf mich zukommen oder mein Haus würde auf
nicht tragendem Untergrund errichtet...
Konsequenz:
Natürlich planen wir die Kosten für einen solchen Bodenaustausch mit ein, auch
wenn es schwierig war hier überhaupt ein paar Zahlen zu bekommen. Das geht
leider vom Hausbudget runter :(.
Beispiel 3 Heizung
Ein sehr zentrales Thema für mich, denn von der Wahl der Heizung hängt viel ab. Ich hatte
mich sehr früh für eine Sole Wärmepumpe entschieden mit einem Grabenkollektor.
Das ist natürlich alles kein Thema, jeder Hausanbieter hat so etwas im Programm
und ich war beruhigt... Allerdings
nur so lange, bis ich eher zufällig erfahren habe, dass in
Wasserschutzgebieten, und unser Grundstück liegt in einem solchen, keine Sole
Kollektoren erlaubt sind.
Prima!
Da sitzt man mit den "Experten" zusammen, stellt denen alles zu Verfügung,
Bodengutachten mit Hinweis auf Grundwasserschutzgebiet, Bebauungsplan in dem
das ebenso steht, Grundstückslageplan über den man es auch in Erfahrung bringen
könnte, und KEINER, wirklich KEINER macht einen auf diese Problematik
aufmerksam. ICH bin es der die Leute mit der Nase drauf stößt und bekomme dann zu hören: "na da
müssen sie mal bei der Wasserbehörde nachfragen, vielleicht gibt es eine
Sondergenehmigung..." Genau!
Deutsche Behörden sind ja bekannt für ihre Flexibilität und Aufgeschlossenheit...
Das Gespräch mit denen kann ich mir grad sparen...
Wieso muss ich jetzt eigentlich zum Heizungsexperten werden?
Konsequenz:
Ich schaue mich nach Alternativen um, eine so genannte Direktverdampfer Anlage wäre
erlaubt, ich habe aber keine Ahnung wo man da mit den Kosten landet, denn auch
hier hört man nur: "Na klar, das wird schon passen..."
Bisher sind es also drei größere Posten, bei denen ICH den Experten, die mir mein Haus
verkaufen und bauen sollen weit voraus bin... Die tatsächlichen Kosten sind damit momentan trotz vieler Versprechungen noch nicht ganz klar, ich werde weiter berichten.
Wenn ich mir das so überlege, ich glaube
ich sollte selbst Häuser verkaufen, so richtig schwer scheint das nicht zu
sein.
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