Dienstag, 2. Mai 2017

Die ersten Wände stehen (Kellerausbau #2)

Nach einigen Rückschlägen beim Ausbau des Kellers ist es endlich soweit, die ersten Wände stehen.

Was für Rückschläge gab es?

Nun, ich hatte den Plan gefasst, dass der Fussboden im Keller, zumindest im Flur soweit fertig ist, also Dämmung, Fussbodenheizung und Estrich. Warum das? Ganz einfach, erstens mach ausbauen Dreck, der so nicht das komplette Haus befällt, außerdem kann dann die Fussbodenheizung direkt zusammen mit der im Haus in Betrieb gehen, das würde einigen Aufwand sparen.
Leider ist es so, dass der Keller naturgemäß nicht ganz dicht ist, das Treppenloch, die Aussparungen für die Abflüsse... Alles nicht zu 100% dicht, weswegen immer wieder mehr oder weniger Wasser in den Keller gelangt. Natürlich mit entsprechenden Folgen für die Sachen im Keller. So kam es, wie es kommen musste es war Wasser unter die Abdichtung gelaufen und zur Entfernung von selbigen musste ich wieder einiges zurück bauen. Sehr schade, das wirft meinen Zeitplan zurück und nervt einfach nur...

Wie auch immer, mittlerweile habe ich den Wassereinbruch zumindest halbwegs unter Kontrolle und die Ausbauarbeiten konnten weitergehen.

Für die Wände habe ich mich für 75er Ständerwerk entschieden, welches jeweils doppelt mit imprägnierten Gibskartonplatten beplankt wurden. Insgesamt ergibt das eine Wandstärke von 125 mm, was ich für ausreichend erachte. Man könnte natürlich noch breiteres Ständerwerk nehmen, aber dann werden die Wände so dick, dass doch recht viel Raum verloren geht und so hohe Anforderungen an die Stabilität habe ich ja nicht.

Als erstes muss man fest legen wo genau die Wände stehen sollen, und natürlich dass selbige gerade sind. Dass sie gerade stehen, also senkrecht im Raum und nicht schief gegenüber der restlichen Wände, ist einfacher gesagt als getan. Von Hand messen und alle Punkte festlegen ist zwar möglich, aber sehr aufwändig und kleinere (unvermeidliche) Messfehler summieren sich am Ende und dann wird alles schief...
Ich habe mir einen rotierenden Laser geliehen, der senkrechte Linien an die Wände projiziert was die Arbeit erheblich erleichtert. Das händische Messen entfällt zwar nicht ganz, reduziert sich aber. Am Ende kann man die Linien einfach nachzeichnen und hat fortan saubere Referenzpunkte.

Die mit dem Laser gesetzten Markierungen (grünes Klebeband) und die zum Teil zugeschnittenen UW Profile
Wenn die Position aller Wände einmal markiert ist, dann geht es recht schnell. Die UW Profile zurecht schneiden und an Fussboden und Decke festdübeln (Dämmstreifen auf der Rückseite nicht vergessen). Dank der lasergemessenen Linien sollten diese Profile auch genau senkrecht übereinander liegen. Dann die CW Profile auf die passende Länge schneiden und in die UW Profile einstellen. Ich habe sie nicht fixiert, erschien mir unnötig und wenn man versucht alle Profile genau auszurichten geht das sowieso schief. Lässt man sie lose kann man noch während der Montage der Platten korrigieren.

Das erste montierte UW Profil ;)

UW Profile komplett montiert und zurechtgeschnittene CW Profile die locker in die CW Profile gestellt sind
Nur bei den Türen wird es ein wenig kniffelig, denn erstens muss man sich bereits jetzt festlegen welche Breite die Tür haben soll aber auch die Höhe muss jetzt festgelegt werden (Fussbodenaufbau beachten!!!). Die Türrahmen werden links und rechts von stabileren UA Profilen gebildet und oben von einem speziellen Türprofil. Die UA Profile müssen zusätzlich oben und unten befestigt werden, da die Belastungen bei einer Tür höher sind.

Man sieht die Tür mit provisorisch eingehängtem Sturzprofil
Wenn die Profile soweit stehen kann man mit dem Beplanken beginnen. Das ist eigentlich ziemlich selbsterklärend.
Platten passend zuschneiden (idealerweise hat man das Ständerwerk passend zu den Breiten der Platten gestellt) und schraubt sie mit Schnellbauschrauben fest. Ich habe peinlich genau darauf geachtet, dass die Platten nirgendwo an Decken, Böden oder Wänden anstehen, in der Hoffnung so die Schallübertragung weiter zu reduzieren. Wenn man nun noch darauf achtet keine Kreuzfugen zu fabrizieren hat man alles richtig gemacht.


Beplanken #1

Beplanken #2

Rückseite
Ich habe 600 x 2600 x 12.5er Platten verwendet, die lassen sich prima allein verarbeiten und wenn man sie hochkant anschraubt kann man quasi ganze Platten ohne viel Verschnitt nutzen.
Hat man die erste Lage drauf, kommt einfach noch eine zweite oben drüber, wobei ich einmal längs und einmal quer beplankt habe. Man vermeidet so die bereits erwähnten Kreuzfugen.

Zum Teil schon doppelt beplankt... Erst längs, dann quer
Bei waagerechten Decken ist das ganze tatsächlich recht einfach, ich habe mir natürlich nichts einfaches vorgenommen, denn immerhin soll irgendwann einmal eine Dusche unter der Treppe entstehen. Die Treppe ist unten drunter leider nicht gerade, sondern so richtig schön rund und schief...
Ich habe mir damit beholfen, dass ich die UW Profile in regelmäßigen Abständen eingeschnitten habe. So kann man das Profil den Rundungen anpassen und die Wand ganz normal stellen. Nur der Aufwand für das Zuschneiden steigt natürlich, weil man nicht nur die UW, sondern auch die CW Profile speziell einpassen muss.

Die Rundungen unter der Treppe verursachen sehr viel Zuschneidearbeit

Es ist schon erstaunlich, nach relativ kurzer Zeit stehen die Wände. Ein richtig gutes Gefühl zu sehen was man geschafft hat...

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