Dienstag, 16. Mai 2017

Verlegen der Wasserinstallation (Kellerausbau #3)

Ein heikles Thema, eigentlich darf man an den Trinkewasserleitungen nichts selber machen, bzw. man darf schon verstöst damit zwar nicht gegen das Gesetz aber in den meisten Fällen gegen die Nutzungsrichtlinien des Wasserversorgers.
Im Zweifelsfall könnte man mir den Vertrag kündigen, mir also das Wasser abstellen.


Das Ganze hat den Hintergrund, dass man jegliche Störung der Wasserversorgung so gut wie möglich auschließen will. Nachvollziehbar...


Ich sehe das allerdings weniger kritisch, zum einen was würde ein "Fachunternehmen" in einem Neubau anderes machen als zugelassene Rohre zu verlegen und zu verbinden... Warscheinlich nichts.
Und wenn tatsächlich etwas sein sollte kann ich den Wasserkreislauf im Keller vom Rest trennen. Ich hätte dann zwar kein Wasser im Keller, aber da findet sich sicherlich ein "Fachunternehmen" welches mir das wieder vorschriftsmäßig anschließt.


Wie auch immer, es beginnt wie immer mit der Planung und der entsprechenden Materialauswahl.
Drei Dinge müssen bei mir im Keller mit Wasser versorgt werden:
- Dusche (Warm/Kalt)
- Waschbecken (Warm/Kalt)
- Toilette (Kalt)


In den Planungen des Kellers hatte ich breits einen kleinen Durchbruch berücksichtigt, durch welchen ich die Rohre vom Technikraum zu den geplanten Abnahmestellen verlegen wollte. Im Nachhinein nicht unbedingt nötig, weil man die Leitungen auch durch die Tür hätte verlegen können. So erleichterte es mir aber die Verlegearbeit.


Als Material habe ich mich für Trinkwasserzugelassene Alu-Verbundrohre deutscher Herkunft entschieden. Die gibt es als "Rollen" recht günstig im Netz. Den Durchmesser zu wählen, den die Rohre haben müssen, ist nicht ganz so einfach. Googelt man danach findet man nur halbseitene Antworten und anschließend eine wilde Disskussion ob und wie man das jetzt darf und dass man das ja alles erst berechnen muss. Ich verwendete 16mm Rohre, weil der grobe Meinungsquerschnitt dies für ein Waschbecken und eine Toilette sowieso ausreichend wäre. Bei der Dusche könnte es sein, dass es ein wenig knapp wird, aber für eine normale (nicht Regenschauer-) Dusche sollte das auch reichen.
Dieses Rohr habe ich verwendet




Alle Verbindungen habe ich als Schraubverbindungen ausgeführt. Der Grund ist einfach, das Verschrauben kann man ohne Spezialwerkzeug selber erledigen. Alle anderen Systeme (Quetschverbindunegn) benötigen eine teure Zange oder sonstiges, welche ich anschließend nie wieder brauche.
Beispiel für die von mir verwendeten Schraubverbindungen (Fittings)


Das Verlegen ist prinzipiell kein Hexenwerk, das (etwas störische) Rohr von der Rolle abwickeln, mit einer speziellen Scheere auf Maß schneiden, kallibrieren (kompliziertes Wort für "mach die Ränder gerade") mit dem Kalibrierer und anschließend zusammenschrauben.


Das einzige "Problem" was sich ergeben hat war die Dämmung...
Ja auch die Rohre müssen gedämmt werden. Kaltwasser ist dabei noch nicht einmal so das Problem, die bekommen diesen typischen roten Mantel und fertig. Warmwasser wird schon eher kompliziert, weil diese Leitungen laut ENEV (Erfüllung des KfW 55 Standards) zu 100% gedämmt werden müssen. Dabei ist es auch egal ob die Rohre bereits in einer Dämmung des Fussbodenaufbaus verlaufen. Die 100% Dämmung ist erstmal nicht einfach aufzutreiben (die meisten Baumarktmitarbeiter schauen einen sehr fragend an, wenn man nach 100% Dämmung fragt) und dann so dick, dass es schwierig wird sie in einen Standard Fussbodenaufbau zu integrieren.
Um es kurz zu machen ich habe Rohrdämmung gefunden die Passt und die Warmwasserleitungen komplett damit verkleidet. Das sollte also auch passen


Auf dem Boden verlegte Wasserleitungen

Vom Heizungsraum in Richtung Bad
Verlegt werden die Rohre einfach "lose" auf dem Boden bzw. mit irgend etwas halbwegs fixiert. Am Ende werden diese Rohre in Dämmung eingebettet und darüber kommt dann der Estrich, so dass die Rohre sich nicht mehr bewegen können wenn alles fertig ist.


Als letzten Schritt habe ich die Rohre mit Anschlussstücken für Wasserhähne verschraubt und in der Wand befestigt. Bei der Befestigung immer darauf achten: links warm, rechts kalt...


Beispiel für den Anschluss in der Wand (von hinten gesehen, hab es leider versäumt bessere Fotos zu machen)
Im Nachhinein keine sehr komplizierte Arbeit, welche ich aber stand heute vielleicht doch lieber von einem Fachmann erledigen lassen würde. Irgendwie bleibt immer ein schlechtes Gefühl: "Was ist, wenn doch irgend etwas nicht dicht/undicht ist/wird?". Dramatische Folgen hätte dies bei mir nicht, alle Verbindungen, die undicht sein oder werden könnten liegen in Bereichen, die weiterhin zugänglich sein werden, auch wenn dies bedeuten würde eine Gipskartonwand wieder öffnen zu müssen.

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